Akademik

Geschiebe
Geröll

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Ge|schie|be 〈n. 13; unz.〉
1. von Flüssen od. Gletschern mitgeführtes u. abgelagertes Geröll
2. anhaltendes, lästiges Schieben, Gedränge

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Ge|schie|be, das; -s, -:
1. <o. Pl.> (ugs.) [dauerndes] Schieben:
auf dem Fest herrschte ein einziges G. und Gedränge.
2. (Geol.) von Gletschern transportierte u. in Moränen abgelagerte Gesteinsbrocken.
3. (Zahnmed.) aus zwei ineinandergeführten Teilen bestehende Befestigung zwischen noch vorhandenen Zähnen u. Brücke od. Prothese.

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Geschiebe,
 
1) Geowissenschaften: von Gletschern oder Inlandeis transportierte, eisfreien Landesteilen oder dem Eisuntergrund entstammende und beim Transport mehr oder weniger aufgearbeitete, abgeschliffene, kantengerundete Gesteinstrümmer, die in den Moränen abgelagert werden. Besonders große Geschiebeblöcke sind die Findlinge (erratische Blöcke). Im Unterschied zu den Flussgeröllen zeigen die durch Eis transportierten Geschiebe auf glatten Oberflächen, besonders von Kalkgesteinen, durch Eisschliff entstandene, parallel verlaufende Schrammen: gekritzte Geschiebe. (Gletscherschliff)
 
 2) Wasserbau: von der Strömung eines Fließgewässers an der Sohle mitgeführte Feststoffe (Sand, Kies, Steine). Zur Erfassung des Geschiebes dient der Geschiebefänger, ein korbartiges Messgerät mit einer rechteckigen Einlauföffnung. Die Summe der in einem bestimmten Zeitabschnitt (z. B. einem Jahr) durch einen Fließquerschnitt transportierten Geschiebemassen (z. B. in kg oder t) bezeichnet man als Geschiebefracht, die durch einen Fließquerschnitt treibende Geschiebemasse pro Zeiteinheit (z. B. in kg/s) als Geschiebetransport. Der Geschiebetrieb, die auf eine bestimmte Breite und Zeit bezogene Masse des transportierten Geschiebes z. B. in kg/(m · s) angegeben - ist von der Schleppspannung der Strömung abhängig. Eine hohe Schleppspannung bewirkt einen großen Geschiebetrieb, was sich bei künstlichen Ablagerungen und Verlandungen (z. B. in Ablaufrinnen) günstig auswirkt, jedoch auch zu unerwünschten Tiefen- und Seitenerosionen eines Bachbettes führen kann. Bei zu geringer Schleppspannung dagegen kann das Geschiebe nicht weitergeführt werden, es kommt zu Auflandungen.
 

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Ge|schie|be, das; -s, -: 1. <o. Pl.> (ugs.) [dauerndes] Schieben: Gedränge auf der Tanzfläche, G. im Foyer (Koeppen, Rußland 169). 2. (Geol.) von Gletschern transportierte u. in Moränen abgelagerte Gesteinsbrocken. 3. (Zahnmed.) aus zwei ineinander geführten Teilen bestehende Befestigung zwischen noch vorhandenen Zähnen u. Brücke od. Prothese.

Universal-Lexikon. 2012.