Fo|lia:
Pl. von ↑ Folium.
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Folia
[portugiesisch »(lärmende) Lustbarkeit«, »Tollheit«] die, -/-s und ...'li |en, in portugiesischen und spanischen Quellen des 16. und frühen 17. Jahrhunderts beschrieben als lärmender Tanz vermummter Gestalten. Gleichzeitig wird als Folia ein aus Oberstimme und Bass bestehendes Satzmodell bezeichnet, das denen der Romanesca und des Passamezzo (antico) ähnelt und wie diese als Grundlage improvisierter Tanzmusik, später auch für Variationskompositionen (oft »Folies d'Espagne« genannt) diente. Verarbeitungen der Folia, auch als Oberstimmenmelodie, finden sich in Opern, Kantaten und Instrumentalwerken bis ins 20. Jahrhundert.
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1Fo|lia, die; -, -s u. ...ien [span. folía < provenz. folia = Narrheit, zu: fol = närrisch, verrückt; Narr < lat. follis, 2↑Folie] (Musik): [variierte] spanische Tanzmelodie eines bestimmten, im 17. Jh. verbreiteten Typs (im 3/4-Takt mit formelhafter Bassbegleitung).
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Universal-Lexikon. 2012.