Kạs|pi|sches Meer, das Kaspische Meer; des Kaspischen Meer[e]s, Kạs|pi|see, der; -s:
See im Südwesten Asiens.
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Kạspisches Meer,
Kạspi|see, russisch Kaspịjskoje Mọre, persisch Daryạ-e Khazạr [-xaz-], in der Antike Mạre Cạspium und Mạre Hyrcanium, größter abflussloser See der Erde, zu Aserbaidschan, Russland, Kasachstan, Turkmenistan, südlichster Teil (rd. 15 %) zum Iran gehörend, erstreckt sich über 1 200 km in N-Südrichtung, mittlere Breite rd. 300 km. Der See ist heute etwa 400 000 km2 groß (1930 umfasste er 424 300 km2). Sein Wasserspiegel sank bis 1971 infolge der Verdunstung (jährlich 2 000 mm) ständig, dadurch wurde z. B. die Insel Tscheleken vor dem Ostufer nach 1937 landfest. Durch die Wasserbauten an der Wolga trat ein weiterer Wasserverlust ein. Seit 1977 ist, bedingt durch geologische Prozesse, ein allmählicher, seit Ende der 1980er- bis Mitte der 1990-er Jahre ein rascher Wasserspiegelanstieg bemerkbar (1977-95 um etwa 3 m), der durch Überflutung und somit Versalzung angrenzender Ländereien große Schäden verursacht.
Der See liegt in einer tektonischen Senke, im Süden ist er am tiefsten (maximal etwa 1 030 m), nach Norden verflacht er sich auf Tiefen von 4-8 m. Der Salzgehalt des Kaspischen Meers beträgt an der Wolgamündung 1 ‰, im Südosten 14 ‰, im Kara-Bogas-Gol etwa 300 ‰. Im Winter friert der nördliche Teil für 2-3 Monate zu. Die Förderung von Erdöl im Kaspischen Meer (erkundete Vorräte 2,3 Mrd. t) in größerer Entfernung vom Ufer begann 1949 (Aserbaidschan, Neftjanyje Kamni). Die submarine Ausbeutung der Lagerstätten ist hauptsächlich für die ökologischen Schäden im Kaspischen Meer verantwortlich. Der Fischfang, besonders auf Stör (Kaviargewinnung), ging durch Umweltbelastung stark zurück. Haupthäfen sind Baku (Aserbaidschan), Astrachan (Russland), Turkmenbaschi (Turkmenistan), Aktau (Kasachstan) sowie Bender Ansali und Bender Abbas (Iran). - Das Kaspische Meer ist ein Rest des pleistozänen Aralokaspischen Binnensees.
Universal-Lexikon. 2012.