Ạllenstein,
1) polnisch Olsztyn ['ɔlʃtin], Hauptstadt der Woiwodschaft Ermland-Masuren, im Nordosten Polens, im ehemaligen Ostpreußen, Stadtkreis an der Alle, 169 900 Einwohner; katholischer Erzbischofssitz; Sitz einer landwirtschaftlich-technischen Akademie, Lehrerhochschule, wissenschaftliches Institute, 2 Theater;
Autoreifenfabrik, Lebensmittel-, Maschinenbau- und Möbelindustrie.
Die Ordensburg (1348 ff.), im 15./16. Jahrhundert zum Schloss umgebaut, mit Kopernikus-Turm (N. Kopernikus residierte im Schloss Allenstein 1516-19 und 1520/21 als Statthalter), beherbergt heute das Masurenmuseum. Die katholische Pfarrkirche Sankt Jakob, seit 1945 Dom, ist eine spätgotische Hallenkirche (nach 1400 vollendet) mit angebautem Turm (1596) und jüngeren Ausbauten. Von der Stadtbefestigung stehen Wehranlagen, das gotische Hohe Tor (Stadttor) und der Burggraben (heute Parkanlagen). Seit 1975 wurde der mittelalterliche Marktplatz mit Laubenhäusern, Arkadengängen und bunten Barockgiebeln teilrestauriert und rekonstruiert; 1973 Eröffnung eines Zeiss-Planetariums zur Erinnerung an Kopernikus.
Allenstein, 1348 erwähnt, erhielt 1353 Stadtrecht und kam 1466 mit dem Ermland an den König von Polen, 1772 an Preußen.
2) Olsztyn ['ɔlʃtin], bis 1998 Woiwodschaft in Polen, danach Teil der Woiwodschaft Ermland-Masuren.
Universal-Lexikon. 2012.