Arbeiterjugendbewegung,
entstand in Deutschland nach 1900 aus Jugendgruppen der Arbeiterbildungsvereine. Die süddeutschen Gruppen (u. a. in Offenbach, Mannheim, Ludwigshafen) schlossen sich 1906 unter Führung von L. Frank zum »Verband junger Arbeiter Deutschlands« zusammen und gaben die Jugendzeitung »Die junge Garde« (seit 1906) heraus. Unabhängig davon waren Ende 1904 in Berlin und Hamburg als »unpolitische freie Jugendbünde« Gruppen arbeitender Jugend entstanden, die eine Monatszeitschrift »Arbeitende Jugend« (seit 1905) herausbrachten und sich 1906 zur »Vereinigung der freien Jugendorganisationen Deutschlands« zusammenschlossen. 1908 wurde eine »Zentralstelle für die arbeitende Jugend Deutschlands« gegründet, der je vier Vertreter der SPD, der Gewerkschaften und der Jugendorganisationen angehörten und in der die beiden Gründungsverbände aufgingen. Die »Arbeiterjugend« wurde offizielles Organ. 1919 wurde die Zentralstelle durch den »Hauptvorstand des Verbandes der Arbeiterjugend« abgelöst. Danach spalteten sich die »Freie proletarische Jugend« und die »Kommunistische Jugend« ab. 1922 schlossen sich die Jugendverbände der SPD und der USPD zur »Sozialistischen Arbeiterjugend« (SAJ) zusammen; sie hatte unter Leitung von E. Ollenhauer rd. 60 000 Mitglieder.
Nach 1933 wurden die Zusammenschlüsse aufgelöst. Nach 1945 lebten sie in der Bundesrepublik Deutschland wieder auf in der Gewerkschaftsjugend, in der Sozialistischen Jugend Deutschlands - »Die Falken«, in der Naturfreundejugend u. a.
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Ạr|bei|ter|ju|gend|be|we|gung, die <o. Pl.>: (nach 1900) in verschiedenen Verbänden u. Vereinen organisierte Bewegung der Arbeiterjugend.
Universal-Lexikon. 2012.