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Buntstickerei
Buntstickerei,
 
mit Hand oder Maschine gefertigte Verzierungen aus Linien- und Füllstichen, die mit Garn, Seide oder Wolle in einer Kontrastfarbe oder in mehreren Farben auf dem meist einfarbigen Stoff nach einer Vorzeichnung ausgeführt werden. 1) Ausgestickte Motive mit farbigen Garnen; a) auf zählbarem Grundstoff wie Stramin, Kongressstoff, Panama, Kanevas, grobem Leinen (Sticharten: Kreuz-, Flecht-, Gobelin-, Kelim- oder osmanisch Trikotstich, Perlstich oder Petit point und der Holbein-, Linien- oder Strichstich); b) auf nicht zählbarem Grundstoff sind Ketten-, Stiel- und Schatten- (auf besonders dünnem Material ausgeführt), Flach-, Web-, Rhodos-, Mossul- oder Janinastich, Knötchen- oder arabischer Stich, Füll- oder Plattstich bekannt; c) zur Kantenverzierung werden Hexen-, Zopf-, Fischgrat- und Bäumchenstich benutzt. 2) Motive mit silbernen und goldenen Metallfäden sowie Bouillonstickerei. 3) Aufnähen von Pailletten, Perlen, Strass- und Perlmutterscheibchen an festlichen Kleidern u. a. 4) Teppichstickerei mit dem aus dem Orient übernommenen Kelim-, Gobelin-, Smyrna- und Tamburier- oder Schlingenstich. Buntstickerei ist in der Volkskunst aller Länder heimisch, ebenso seit dem Mittelalter in der gewerblichen Stickerei.

Universal-Lexikon. 2012.