Domesday Book
['duːmzdeɪ 'bʊk; englisch »Buch des Gerichtstages«], lateinisch Liber iudiciarius Ạngliae, das englische »Reichsgrundbuch«. Um sich einen Überblick über die Einkünfte der Krone aus den Krongütern sowie über Umfang und Wert des Lehnsbesitzes zu verschaffen, ließ Wilhelm der Eroberer 1086 in den einzelnen Shires (Grafschaften) Englands (ausgenommen den äußersten Norden), geordnet nach Manors (Grundherrschaften), detaillierte Untersuchungen über die Besitz- und Wertverhältnisse des Grundbesitzes für die Jahre 1066 (normannische Eroberung) und 1086 durchführen. Die Ergebnisse wurden zunächst in regionalen Verzeichnissen festgehalten und dann, in zum Teil abweichender Form, in die Schlussredaktion des »Big« oder »Great Domesday Book« übernommen, das heute im Public Record Office, London, aufbewahrt wird. Das Domesday Book gilt als eine der bedeutendsten Quellen für die mittelalterliche Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Englands.
Ausgabe: Domesday Book, herausgegeben von J. Morris, auf 40 Bände berechnet. (1975 ff., lateinisch und englisch).
V. H. Galbraith: The making of D. B. (Oxford 1961);
R. W. Finn: D. B. (London 1973);
H. Haan u. a.: Einf. in die engl. Gesch. (1982);
D. Bates: A bibliography of D. B. (Woodbridge 1986);
R. Fuchs: Das D. B. u. sein Umfeld. Zur ethn. u. sozialen Aussagekraft einer Landesbeschreibung im England des 11. Jh. (1987).
Universal-Lexikon. 2012.