Donẹz-Steinkohlenbecken,
russische Kurzform Donbạss, bedeutendstes Kohlenvorkommen in Osteuropa, im Südosten der Ukraine und im Gebiet Rostow, Russland. Das im Bereich des Donezrückens gelegene Donez-Steinkohlenbecken umfasst neben dem »alten« Donbass (rd. 23 000 km2) als »großer« Donbass einen 620 km langen, 70-170 km breiten Streifen zwischen Dnjepr und Kaukasus (rd. 60 000 km2). Geologisch-tektonisch stellt das Donez-Steinkohlenbecken ein großes Aulakogen dar, das sich seit dem Oberdevon in dauernder, ungleichmäßiger Absenkung befand und von mächtigen, diskordant lagernden Sedimenten aufgefüllt wurde. Auf den ältesten, den oberdevon. Kalken erreicht das Karbon in der zentralen Achse bis 18 000 m Mächtigkeit. Die überwiegend Steinsalz führenden permischen Sedimente sind im Nordwesten bis 3 000 m mächtig (Steinsalzbergbau bei Artjomowsk und Slawjansk). Das Karbon enthält über 300 Flöze, die durch 20-40 m, im Osten bis 100 m starke Kalk-, Sandstein- und Schieferschichten voneinander getrennt sind; rd. 100 Flöze, im Mittel 0,6-1,0 m mächtig, werden abgebaut. Die erkundeten Vorräte werden heute mit etwa 75 Mrd. t (bis 1 800 m Tiefe) angegeben, davon sind über die Hälfte noch nicht erschlossen. Der erste Kohlenschacht wurde 1795 abgeteuft. Neben Steinkohle und -salz kommen im Donez-Steinkohlenbecken auch Antimon, Quecksilber u. a. Minerale sowie Erdgas vor.
In Verbindung mit der nahe gelegenen Eisenerzlagerstätte von Kriwoj Rog entwickelte sich das Donez-Steinkohlenbecken zu einem der wichtigsten Industriegebiete der Ukraine mit den Schwerpunkten Donezk, Gorlowka, Kadijewka (v. a. Bergbau), Konstantinowka (v. a. Industrie), Kramatorsk (v. a. Industrie), Lugansk (ältestes Industriezentrum des Donez-Steinkohlenbeckens), Makejewka, Lissitschansk und Schachty (v. a. Bergbau).
Universal-Lexikon. 2012.