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Drakensberge
Drakensberge,
 
Qathlạmba [kat- ; Zulu »Wall von aufwärts gerichteten Speeren«], der östliche Teil der Großen Randstufe im südlichen Afrika; bildet in KwaZulu/Natal eine bis zu 1 000 m nahezu senkrecht abfallende Bergwand, die auf etwa 250 km Länge nur von einem einzigen Pass gequert wird. Höchste Erhebungen sind in Lesotho Thabana Ntlenyana (3 482 m über dem Meeresspiegel) und in der Republik Südafrika Champagne Castle (3 376 m über dem Meeresspiegel). Vorgelagert ist dem Steilabfall eine Hügelzone (»Little Berg«, 1 800-2 000 m über dem Meeresspiegel). Die Drakensberge bestehen hier aus mächtigen Sandsteinschichten des Karrusystems, überlagert von Basalt und Diabas (in der Republik Südafrika »Dolerit«). Die hohen Niederschläge fallen im Winter als Schnee. Mit Natur- und Wildschutzgebieten (die größten Giant's Castle und Royal Natal National Park) sind die Drakensberge eines der wichtigsten Feriengebiete der Republik Südafrika. Im Jahr 2000 wurden sie von der UNESCO zum Welterbe erklärt.
 
In Höhlen und Abris (Felsüberhängen), die früher den Buschleuten Schutz boten, finden sich mehr als 20 000 Felsbilder. Die mono- und polychromen Felsmalereien zeigen v. a. Wildtiere, Jagd- und Kampfszenen und auch Szenen wahrscheinlich mythologischen Inhalts. Die ältesten Malereien sind kaum älter als 2 000 Jahre. Gut erhaltene Bilder dürften aus den letzten Jahrhunderten stammen. Diese dokumentieren auch das Vordringen von Bantugruppen und die Besiedlung durch die Buren.
 
Die nördlichen Drakensberge in der Provinz Mpumalanga (Ost-Transvaal) und v. a. in der Nordprovinz Südafrikas bestehen aus geologisch viel älteren Gesteinen (v. a. Dolomite und Quarzite; bis 2 286 m über dem Meeresspiegel). Dieses intensiv aufgeforstete Gebiet mit landschaftlichen Höhepunkten wie dem Blyde River Canyon und vielen Wasserfällen ist ebenfalls touristisch erschlossen.
 
Literatur:
 
B. Wiese: Der Funktionswandel einer Gebirgsregion im südl. Afrika, in: Ztschr. für Wirtschaftsgeographie, Jg. 29 (1985).

Universal-Lexikon. 2012.