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Drehsinn
Drehsinn,
 
1) Mathematik: die Richtung einer Drehung. Bei Angabe des Drehwinkels wird der Drehsinn durch dessen Vorzeichen bestimmt. Bei positivem Drehwinkel erfolgt eine Drehung gegen den Uhrzeigersinn (positiver Drehsinn, Linksdrehung), bei negativem Drehwinkel erfolgt eine Drehung im Uhrzeigersinn (negativer Drehsinn, Rechtsdrehung).
 
 2) Sinnesphysiologie: Rotationssinn, bei manchen Krebsen und bei Wirbeltieren vorhandene Fähigkeit, auf Drehbewegungen und Rotationsbeschleunigung zu reagieren. Bei den Krebsen ist der Drehsinn in den Statozysten, bei den Wirbeltieren im Bogengangsystem lokalisiert; adäquater Reiz ist jeweils die Winkelbeschleunigung bei Drehung von Kopf oder/und Körper. Bei Wirbeltieren und Mensch löst die Reizung des Bogengangs Reflexe des vegetativen Nervensystems sowie der Muskulatur der Augen (Nystagmus) und des Körpers aus, die ihrerseits Gegenbewegungen des Kopfes oder des Körpers bewirken. Störungen des vestibulären Systems führen zu vegetativen Reaktionen, die unter dem Begriff Kinetosen zusammengefasst sind. (Bewegungskrankheit)

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Dreh|sinn, der (Math.): Richtung einer Drehung: positiver D. (Drehung gegen den Uhrzeigersinn); negativer D. (Drehung im Uhrzeigersinn).

Universal-Lexikon. 2012.