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Pferd [pf̮e:ɐ̯t], das; -[e]s, -e:1. als Reit- oder Zugtier gehaltenes, großes Tier mit glattem Fell, langer Mähne und einem langhaarigen Schwanz:
das Pferd satteln, reiten, besteigen.
Zus.: Ackerpferd, Arbeitspferd, Kutschpferd, Reitpferd, Rennpferd, Zirkuspferd.
2. Turngerät, an dem Sprungübungen gemacht werden:
eine Grätsche übers Pferd machen.
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Pferd 〈n. 11〉
1. 〈Zool.〉
1.1 〈i. w. S.〉 Angehöriges einer Familie der Unpaarhufer, als Reit- u. Zugtier verwendet: Equidae
1.2 〈i. e. S.〉 das vom Wildpferd abstammende Hauspferd: Equus caballus
2. 〈Sp.〉 Turngerät aus gepolsterter Lederrolle mit vier Füßen sowie zwei herausnehmbaren Griffen (Pauschen) oben in der Mitte für Spring- u. Stützübungen
3. 〈Schachspiel〉 = Springer (6)
● das \Pferd hat den Reiter abgeworfen; ein \Pferd anspannen, ausspannen; aufbäumen: das \Pferd bäumt sich auf, bockt, scheut, schlägt aus, scharrt, stampft (mit den Hufen); das \Pferd beim Schwanz, von hinten aufzäumen 〈fig.〉 eine Sache falsch anfangen; ein \Pferd besteigen; das \Pferd ist (ihm) durchgegangen; das \Pferd galoppiert, greift aus, trabt; ein \Pferd lenken, reiten, zügeln, zureiten; ein \Pferd satteln, striegeln, zäumen; das \Pferd schnaubt, wiehert; mit ihm kann man \Pferde stehlen 〈fig.; umg.〉 mit ihm kann man manches wagen, unternehmen, er lässt einen nicht im Stich ● keine zehn \Pferde brächten mich dahin 〈fig.; umg.〉 auf keinen Fall gehe ich dahin; er ist unser bestes \Pferd im Stall 〈fig.; umg.〉 unser bester Arbeiter od. Mitarbeiter; edles, feuriges, rassiges \Pferd; gutes, schnelles \Pferd; die Pferde scheumachen 〈fig.〉 grundlos Unruhe verbreiten ● Übungen am \Pferd; sich aufs \Pferd schwingen; aufs falsche, richtige \Pferd setzen (bei einer ungewissen Sache) falsch, richtig handeln; vom \Pferd steigen, fallen; wie ein \Pferd arbeiten 〈fig.; umg.〉 sehr schwer arbeiten; zu \Pferde reitend; er sitzt sehr gut zu \Pferd er hat eine gute Haltung als Reiter; →a. Ross [<ahd. pfarifrit, pfär(fr)it <mlat. paraveredus „Postpferd (auf Nebenlinien)“; zu grch. para „neben, bei“ + spätlat. veredus „Postpferd“ (gall. Ursprungs)]
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Pferd , das; -[e]s, -e [mhd. pfert, pfär(vr)it, ahd. pfärfrit, pfarifrit < mlat. par(a)veredus = Kurierpferd (auf Nebenlinien), aus griech. para- = neben-, bei u. spätlat. veredus (aus dem Kelt.) = (Kurier)pferd]:
1. als Reit- u. Zugtier gehaltenes hochbeiniges Säugetier mit Hufen, meist glattem, kurzem Fell, länglichem, großem Kopf, einer Mähne u. langhaarigem Schwanz:
ein feuriges, edles P.;
das P. trabt, galoppiert, scheut;
die -e tränken;
ein P. zureiten, satteln, beschlagen;
R ich denke, glaube [o. Ä.], mich tritt ein P.! (salopp; das überrascht mich sehr);
man hat schon -e kotzen sehen [und das direkt vor der Apotheke] (ugs.; nichts ist unmöglich);
immer sachte, langsam mit den jungen -en! (ugs.; nicht so heftig, voreilig!);
☆ Trojanisches P. (bildungsspr.; vgl. Danaergeschenk);
trojanisches P. (EDV-Jargon; Computerprogramm, das scheinbar nützlich, in Wirklichkeit aber schädlich ist);
das beste P. im Stall (ugs.; der beste, tüchtigste Mitarbeiter; die beste, tüchtigste Mitarbeiterin);
keine zehn -e bringen jmdn. irgendwohin/dazu, etw. Bestimmtes zu tun (ugs.; jmd. geht unter keinen Umständen irgendwohin, tut etw. unter keinen Umständen);
die -e scheu machen/scheumachen (ugs.; für Unruhe, Aufregung sorgen, andere [grundlos] irritieren);
mit jmdm. -e stehlen können (ugs.; sich auf jmdn. absolut verlassen können, mit jmdm. alles Mögliche wagen, unternehmen können; bezieht sich darauf, dass der Pferdedieb sehr mutig u. für seine Kumpane absolut zuverlässig sein musste, da Pferdediebstahl bes. in früherer Zeit sehr streng bestraft wurde);
aufs falsche, richtige P. setzen (ugs.; die Lage falsch, richtig einschätzen u. entsprechend handeln; leitet sich vom Pferderennen u. den dazugehörigen Wetten ab).
2. Turngerät, das aus einem dem Rumpf eines Pferdes ähnlichen, mit Lederpolster u. zwei herausnehmbaren Griffen versehenen ↑ Körper (2 b) auf vier in der Höhe verstellbaren, schräg nach außen gerichteten Beinen besteht.
3. Schachfigur mit Pferdekopf; Springer.
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Pferd,
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Pferd, das; -[e]s, -e [mhd. pfert, pfär(vr)it, ahd. pfärfrit, pfarifrit < mlat. par(a)veredus = Kurierpferd (auf Nebenlinien), aus griech. para- = neben-, bei u. spätlat. veredus (aus dem Kelt.) = (Kurier)pferd]: 1. als Reit- u. Zugtier gehaltenes hochbeiniges Säugetier mit Hufen, meist glattem, kurzem Fell, länglichem, großem Kopf, einer Mähne u. langhaarigem Schwanz: ein kleines, schweres, braunes, zottiges, feuriges, edles, schnelles, bockiges P.; das P. geht, trabt, galoppiert, stürzt, scheut, tänzelt, scharrt, bäumt sich [auf], wiehert, schnauft, schlägt aus, geht durch; die -e wurden unruhig, dampften, zogen an, griffen aus; -e halten, züchten; die -e tränken, striegeln, putzen, füttern, anbinden; ein P. zureiten, [zuschanden] reiten, [auf]zäumen, anschirren, an-, ein-, ausspannen, satteln, besteigen, [am Zügel] führen, beschlagen; die -e wechseln; dem P. in die Zügel fallen; jmdn. aufs P. heben, setzen; jmdm. aufs P. helfen; aufs P. steigen; sich aufs P. schwingen; bei einem Rennen auf ein P. setzen; ein mit -en bespannter, von -en gezogener Wagen; vom P. steigen, fallen, stürzen, absitzen; gut, hoch zu P. sitzen; saß er nicht wie ein Gott zu -e? (Dwinger, Erde 11); R das hält ja kein P. aus! (ugs.; das ist unerträglich); ich denke, glaube [o. Ä.], mich tritt ein P.! (salopp; das überrascht mich sehr); man hat schon -e kotzen sehen [und das direkt vor der Apotheke] (ugs.; nichts ist unmöglich); immer sachte, langsam mit den jungen -en! (ugs.; nicht so heftig, voreilig!); *Trojanisches P. (bildungsspr.; vgl. ↑Danaergeschenk);das beste P. im Stall (ugs.; der beste, tüchtigste Mitarbeiter; die beste, tüchtigste Mitarbeiterin); wie ein P. arbeiten (ugs.; schwer arbeiten u. sich dabei unermüdlich zeigen); keine zehn -e bringen jmdn. irgendwohin/dazu, etw. Bestimmtes zu tun (ugs.; jmd. geht unter keinen Umständen irgendwohin, tut etw. unter keinen Umständen): Keine zehn -e hätten sie abhalten können, die Sixtinische Kapelle zu sehen (Loest, Pistole 103); jmdm. gehen die -e durch (ugs.; jmd. verliert die Selbstbeherrschung); die -e scheu machen (ugs.; für Unruhe, Aufregung sorgen, andere [grundlos] irritieren): mach die -e nicht scheu mit deinen Reden; das P. beim/am Schwanz aufzäumen (ugs.; eine Aufgabe, Arbeit mit einem dem Arbeitsablauf entgegengesetzten Arbeitsgang beginnen); mit jmdm. -e stehlen können (ugs.; sich auf jmdn. absolut verlassen können, mit jmdm. alles Mögliche wagen, unternehmen können; bezieht sich darauf, dass der Pferdedieb sehr mutig u. für seine Kumpane absolut zuverlässig sein musste, da Pferdediebstahl bes. in früherer Zeit sehr streng bestraft wurde); aufs falsche, richtige P. setzen (ugs.; die Lage falsch, richtig einschätzen u. entsprechend handeln; leitet sich vom Pferderennen u. den dazugehörigen Wetten ab): Wie soll man vorher wissen, ob man auf das falsche P. setzt? Hinterher ist es leicht (Wolf, Himmel 306); auf dem hohen P. sitzen (ugs.; ↑Ross);einen vom P. erzählen (ugs.; etw. Unwahres erzählen): Ich habe ... schlechte Erfahrungen mit Jungs ..., die dir einen vom P. erzählen, nur um dich ins Bett zu kriegen (Stern 38, 1980, 162). 2. Turngerät, das aus einem dem Rumpf eines Pferdes ähnlichen, mit Lederpolster u. zwei herausnehmbaren Griffen versehenen ↑Körper (2 b) auf vier in der Höhe verstellbaren, schräg nach außen gerichteten Beinen besteht. 3. Schachfigur mit Pferdekopf; Springer.
Universal-Lexikon. 2012.