Freystadt,
Name von geographischen Objekten:
1) Freystadt, Stadt im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz, Bayern, 410 m über dem Meeresspiegel, 7 800 Einwohner.
Typ. Längsmarktanlage des 13. Jahrhunderts mit frei stehendem Rathaus (1665) in der Mitte, von der Stadtmauer blieben zwei Tore erhalten. Die Wallfahrtskirche Mariahilf (1700-10 von G. A. Viscardi erbaut) ist mit Stuck von P. F. Appiani und Fresken von H. G. Asam ausgestattet.
Freystadt erhielt 1332 Stadtrecht. Seit 1644 war es Wallfahrtsort.
2) Freystadt in Niederschlesi|en, polnisch Kożuchów [kɔ'ʒuxuf], Stadt in der Woiwodschaft Lebus, Polen, 9 500 Einwohner; Herstellung von Autoteilen, Baustoff-, Lebensmittelindustrie.
Stadtmauer (13. /14. Jahrhundert) mit Basteien (15. Jahrhundert), gotische Kirche (15. Jahrhundert), Schloss (15. Jahrhundert, Umbau im 17. und 19. Jahrhundert; Musikinstrumentenzimmer) und Rathaus (15. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert klassizistisch umgebaut).
Dem um 1270 im Zug der deutschen Ostsiedlung gegründeten Freystadt (erste Erwähnung 1273) kamen in der Folge bedeutende Verwaltungs- und Wirtschaftsfunktionen zu. Das mittelalterliche Wirtschaftsleben bestimmten die Leder- sowie die Tuchfabrikation. 1331 kam die Stadt unter böhmische Oberhoheit, 1742 fiel sie an Preußen. Am Ende des Zweiten Weltkrieges zu 70 % zerstört, kam Freystadt 1945 unter polnische Verwaltung; seine Zugehörigkeit zu Polen wurde 1990 durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14. 11. 1990 (in Kraft seit 16. 1. 1992) anerkannt.
Universal-Lexikon. 2012.