Gehlhaar,
Rolf, amerikanischer Komponist deutscher Herkunft, * Breslau 30. 12. 1943; studierte u. a. bei K. Stockhausen, dessen Assistent er 1967-70 in Köln war. 1979-81 folgten mehrere Forschungsaufenthalte am IRCAM in Paris, danach arbeitete er an Programmen für computergestützte Kompositionssysteme. In den 80er-Jahren entwickelte er die Software für ein interaktives »Klang=Raum«-Environment, das u. a. mithilfe eines Echolotsystems topographischer Beschaffenheiten sowie Körperbewegungen im Raum in Klang beziehungsweise Komposition umsetzt. Seit 1988 wird sein Klang =Raum-System auch zu Therapiezwecken eingesetzt, insbesondere in der Arbeit mit Behinderten. Im Zentrum des kompositorischen Schaffens Gehlhaars steht die Realisation elektronischer beziehungsweise liveelektronischer Werke. Er schrieb u. a. »Phase« für Orchester (1972); »Resonanzen« für acht Instrumente (1981), »Tokamak« für Klavier und Orchester (1982), »Chronik« für zwei Pianisten, zwei Schlagzeuger und Liveelektronik (1991), »Cusps, Swallowtails and Butterflies« für Klavier, Tonband und Liveelektronik (1992).
Universal-Lexikon. 2012.