Gịnkgogewächse
[chinesisch »Silberpflaume«], Ginkgoaceae, nachweislich bis ins Unterperm (vor rd. 270 Mio. Jahren) zurückreichende Familie der Nacktsamer mit einigen, v. a. vom Jura bis zum Tertiär verbreiteten Gattungen; zweihäusige Bäume mit fächerförmigen Blättern und kätzchenförmigen männlichen Blüten. Die einzige rezente Art ist der wild nur noch im Südosten Chinas vorkommende, aber häufig in den gemäßigten Breiten kultivierte Ginkgobaum (Ginkgo biloba), ein bis 30 m hoher, sommergrüner Baum mit zweiteilig gelappten Kurztriebblättern und mehrteilig geschlitzten Langtriebblättern. Die pflaumenähnliche Samen besitzen eine gelbliche, fleischige, unangenehm riechende und giftige äußere sowie eine steinartige innere Samenschale. Der von ihnen umschlossene stärkereiche Endospermkörper (samt Embryo) wird in Ostasien als Gemüse verzehrt.
In China und Japan wird der Ginkgobaum seit alters als heiliger Baum in buddhistischen Tempelanlagen und Klostergärten angepflanzt. Die Niederländer brachten den Baum 1754 von Ostasien nach Europa. In Deutschland wurde er um 1780 erstmals in den Parks von Weißenstein (heute Wilhelmshöhe) bei Kassel, Mannheim und Schwetzingen angepflanzt.
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Evolution: Lebende Fossilien
Universal-Lexikon. 2012.