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Heilbäder
Heilbäder,
 
1) staatlich anerkannte Kurorte mit natürlichen Heilquellen.
 
 2) medizinische Bäder, zusammenfassende Bezeichnung für Bäder, die im Rahmen der Hydrotherapie und Balneotherapie angewendet werden (Badekuren). Man unterscheidet nach der Anwendungsform: Güsse und Duschen (Kneipp-Güsse als Kaltwasserbehandlungen, mit zunehmender Intensität als Teil- oder Vollgüsse zur Stoffwechselsteigerung und zum »Gefäßtraining«; Wechselgüsse, abwechselnd kurze Kaltwassergüsse und längere Warmwasserübergießungen; Wechselduschen, mit dem Ziel der Durchblutungssteigerung; Sitzduschen); Teilbäder (kalte Kneipp-Armbäder und Kneipp-Fußbäder von 20 Sekunden Dauer, warme Bäder bei 38 ºC und 15 Minuten Dauer; Fingerbad, Sitzbad); Vollbäder (Ganz-, Wannenbäder) mit an- und absteigenden Wassertemperaturen. Ferner werden natürliche Heilbäder, bei denen Wasser aus (natürlichen) Heilquellen (z. B. Schwefel-, Thermalquellen beim Thermalbad) verwendet wird, von künstlichen Heilbädern (mit dem Wasser zugesetzten medizinisch wirksamen Substanzen) unterschieden.
 
Nach den im Wasser befindlichen Stoffen spricht man von Kochsalzbädern (Solebädern; bei Gelenkerkrankungen, Gicht, Rheumatismus, Magen- und Darmstörungen), Kohlensäurebädern (bei Herz-, Gefäßerkrankungen), Moorbädern, Kräuterbädern (bei chronischen Gelenk-, Frauenkrankheiten), Schlammbädern (bei Neuralgien, Rheumatismus, Frauenkrankheiten), Schwefelbädern (bei Hautkrankheiten), Seifenbädern (bei Eiterungen) und hydroelektrischen Bädern, bei denen Gleich- oder Wechselströme zur Therapie von rheumatischen und chronischen entzündlichen Erkrankungen sowie von Durchblutungsstörungen verwendet werden.

Universal-Lexikon. 2012.