Hephthaliten,
chinesisch Hua oder Yeda [von altchinesisch Yeptat, vielleicht die lautliche Wiedergabe der auf Münzen des Hephthalitenreiches gefundenen Eigenbezeichnung Haptal], Nomadenverband, den byzantinischen u. a. westliche Geschichtsquellen den Hunnen zurechnen (daher auch der Name Weiße Hunnen für die Hephthaliten). Im 4. Jahrhundert n. Chr. wanderten die Hephthaliten aus ihren Wohngebieten in der Altairegion in das Oxusgebiet (Westturkestan) ein und drängten gegen das Sassanidenreich. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht in der Mitte des 5. Jahrhunderts herrschten sie über die städtischen Kulturen des heutigen russischen und chinesischen Turkestan (u. a. Sogdiana und Baktrien sowie die Oasenstaaten des Tarimbeckens). Um die Mitte des 6. Jahrhunderts wurden die Hephthaliten von der neuen nordasiatischen Großmacht der Westtürken (des westlichen Turkvolks der Türküt, chinesisch Tujue), die mit dem Sassanidenkönig Chosrau I. Anuschirwan verbündet waren, geschlagen und unterworfen.
Universal-Lexikon. 2012.