Bezeichnung für das v. a. in den Geisteswissenschaften (im Unterschied zu den Naturwissenschaften) grundlegende allgemeine Erkenntnisprinzip, die in kritische Auseinandersetzung mit dem Quellenbefund ermittelten historische Fakten und Geschichtsabläufe in ihrer Genese, ihren Bedingungszusammenhängen und Wirkungen zu verstehen; als Erkenntnismittel der Geschichtswissenschaft seit L. von Ranke prinzipiell unbestritten, aufgrund der Erfahrung der historischen »Brüche« im 20. Jahrhundert und infolge der Erkenntnis, dass jede historische Fragestellung auf die jeweilige Gegenwart bezogen ist, jedoch erkenntnistheoretisch relativiert.
Universal-Lexikon. 2012.