Darbietung von Instrumentalisten, die zugleich schauspielerisch, aber unter Verzicht auf sprachliche Vermittlung, Musik in Szene setzen beziehungsweise die Szene als Umsetzung von Musik verstehen. Einerseits also werden gestische und affektive Momente des Musikmachens und -rezipierens durch Aktionen vergegenwärtigt, andererseits wird die szenische Aktion als sichtbare Musik musikalischer Gestaltungsvorgängen unterworfen. Sache und Begriff des instrumentalen Theaters gehen auf M. Kagel zurück (»Sur scène«, 1960; »Match für 3 Spieler«, 1964; »Staatstheater«, 1971). Stücke dieses Genres komponierten ferner u. a. D. Schnebel, S. Bussotti, F. Donatoni, F. Evangelisti, L. Berio und K. Stockhausen.
Universal-Lexikon. 2012.