Ionisierungsenergie,
Ionisationsenergie, in der Physik und in der Chemie die Energie, die zur vollständigen Abtrennung des am wenigsten fest gebundenen Elektrons von einem Atom aufzuwenden ist. Sie ist ein direktes Maß für die Energie des betreffenden Zustands (die umso höher ist, je kleiner die Ionisierungsenergie) und ist eine der wenigen grundlegenden Eigenschaften eines Atoms, die der direkten Messung zugänglich sind. Ihr Wert beträgt für das neutrale Cäsium 3,9 eV und für das neutrale Helium 24,5 eV; zwischen diesen beiden Werten liegen die Ionisierungsenergien der neutralen Atome aller übrigen Elemente. Die Ionisierungsenergie hängt von verschiedenen Faktoren ab, deren Wirkung im konkreten Fall nicht immer auseinander zu halten ist. Sie nimmt im Allgemeinen innerhalb einer Periode des Periodensystems mit der Kernladung zu und mit wachsendem Atomradius ab. Außerdem hängt sie vom Drehimpulszustand des betreffenden Elektrons ab (ein s-Elektron ist schwerer zu entfernen als ein p-Elektron derselben Schale, dieses schwerer als ein d-Elektron usw.) sowie vom Ladungszustand des Atoms (das Entfernen eines weiteren Elektrons erfordert eine beträchtlich höhere Energie als das des ersten Elektrons aus einem neutralen Atom). - In der Physik bezeichnet man auch die Energie, die zum Entfernen eines Elektrons aus einer inneren Elektronenschale erforderlich ist, als Ionisierungsenergie. Die zur Ablösung eines Elektrons von einem Festkörper erforderliche Energie wird nicht als Ionisierungsenergie, sondern als Ablöse- oder Austrittsarbeit bezeichnet. (Ionisation)
Universal-Lexikon. 2012.