Jarosław
[ja'rɔsu̯af], Kreisstadt in der Woiwodschaft Vorkarpaten, im Südosten von Polen, 185-200 m über dem Meeresspiegel, am San in den Vorbergen der Karpaten, 39 000 Einwohner; Wirk- und Strickwarenherstellung, Glas-, Keramik-, Holz-, Lebensmittelindustrie (Zuckergebäck, Großmühle).
Das 1571 gegründete Jesuitenkolleg (Kirche 16. Jahrhundert, Kollegiatsgebäude 16./17. Jahrhundert) wurde 1920-24 weitgehend abgerissen. Ehemaliges Benediktinerkloster (gegründet 1615) mit Kirche von 1622-24; Dominikanerkloster mit Kirche (1629-35, um 1700 durch J. Solari zur Basilika erweitert) und oktogonalem Quellheiligtum (1752); Bürgerhäuser vorwiegend aus der Zeit der Spätrenaissance und des Frühbarock, darunter das Orsetti-Haus (um 1570, heute Museum).
Jarosław wurde im 11. Jahrhundert von Jaroslaw dem Weisen von Kiew gegründet, kam 1349 und wieder 1387 an Polen und erhielt 1375 Magdeburger Stadtrecht. Bedeutung erhielt die Stadt durch ihre Lage am Handelsweg Breslau-Lemberg; 1625 durch Brand zerstört. 1772 fiel Jarosław an Österreich und wurde 1918 wieder polnisch.
Universal-Lexikon. 2012.