Jelling
Jelling ist bekannt durch die imposanteste dänische Königsgrablege des 10. Jahrhunderts (UNESCO-Weltkulturerbe; nahe dem Königshof Jelling): zwei riesige Grabhügel von 60 beziehungsweise 77 m Durchmesser (samt schiffsförmiger Steinsetzung), dazwischen eine Kirche und zwei Runensteine. In dem nördlichen Hügel wurde der noch heidnische König Gorm der Alte (✝ um 950) mit seiner Gemahlin Tyra (Thyra) Danebod bestattet, für die Gorm den kleinen Runenstein setzte. Um 960 bettete ihr Sohn, der bereits christliche König Harald Blauzahn (Blåtand), seine Eltern in eine neu errichtete Holzkirche um (an der Stelle der heutigen, 1874 errichteten Steinkirche), stellte für sie den größeren Runenstein auf (mit der ältesten Christusdarstellung Nordeuropas) und ließ den Süd-Hügel als reinen Memorialbau aufführen. Die charakteristische Ornamentik der Grabbeigaben (u. a. Silberbecher) wurde namengebend für den wikingerzeitlichen »Jellingstil«.
Universal-Lexikon. 2012.