Jig
[englisch, dʒɪg], Bezeichnung für einen englisch-irischen Volkstanz, der am häufigsten im 6/8-Takt, jedoch auch in einer Reihe anderer Taktarten (2/4, 2/2, 9/8, 3/8, 9/4, 6/4) vorkommt. Musikalisch handelte es sich dabei ursprünglich um Tanzlieder mit satirisch-spöttischen Texten, die seit dem 16. Jahrhundert überliefert sind. Charakteristisch ist eine als Scotch Snap bezeichnete Synkopenbildung. Eine große Rolle spielten die Jigs als Bestandteil der amerikanischen Countrymusic, wo sie allerdings hauptsächlich instrumental, auf der Fiddle (Violine), interpretiert wurden.
Als Negrojigs wurden auf sudanesische Tänze zurückgehende afroamerikanische Formen mit rhythmischem, klanglich differenziertem Aufstampfen bezeichnet, die schon seit dem 18. Jahrhundert überliefert sind und aus denen sich nach 1890 der Tapdance entwickelte. Lewis Paine beschreibt 1851 diese Jig-Tänzer: »Man hätte glauben können, sie hätten Dampfmaschinen in ihren Körpern, in einer einzigen Minute machten sie mehr Bewegungen mit ihren Beinen als ein normaler Mensch in einem Monat.« Die dazugehörigen Tanzveranstaltungen und -wettbewerbe hießen Breakdown.
Universal-Lexikon. 2012.