Gebiet in Westkamerun, eines der produktivsten Zentren afrikanischer Kunst. Wichtigste Stämme sind die von Nordosten ins Kameruner Grasland zugewanderten Tikar, vermutlich die »Kulturbringer«, die Bamum um Foumban sowie die große Gruppe der Bamileke. Eine große Anzahl kleinerer Stämme und Unterstämme sind zu Dorfgemeinschaften zusammengeschlossen (»Chefferien«), deren Häuptlinge die Gepflogenheit hatten, sich bei besonderen Gelegenheiten ihre Masken und Kultgegenstände gegenseitig zu schenken.
Wichtigste künstlerische Erzeugnisse des Kameruner Graslands sind Stülp- und Gesichtsmasken, Erstere auch in zoomorpher Gestalt (Büffel, Elefant, Vogel), Tanzaufsätze, figural reich beschnitzte Türpfosten, Trommeln und Hocker, Trompeten aus Elfenbein (seltener aus Bronze), Zeremonialtrinkhörner aus Büffelhorn mit eingeschnittenen geometrischen und figuralen Motiven sowie Glasperlenapplikationen an Stoffmasken (Elefantenmaske), Tanzaufsätzen, Kalebassen, Figuren und Sesseln (Thronen).
Auf Sultan Njoya geht der im Kameruner Grasland verbreitete Brauch zurück, besonders schön gearbeitete Pfeifen aus Terrakotta, Bronze, Holz und (selten) Stein zu verschenken.
W. Hirschberg: Die Künstlerstraße (Wien 1962);
Universal-Lexikon. 2012.