Kọldewey
[-vaɪ],
1) Carl, Polarforscher, * Bücken (bei Hoya) 26. 10. 1837, ✝ Hamburg 17. 5. 1908; Führer der - auf Betreiben von A. Petermann zustande gekommenen - ersten (1868) und zweiten (1869-70) deutschen Nordpolarexpedition; auf der zweiten, mit den Schiffen »Germania« (143 t) und »Hansa« (242 t) unternommen, erkundete er die Ostküste Grönlands zwischen 73º und 77º nördlicher Breite.
Werke: Die erste deutsche Nordpolar-Expedition im Jahre 1868 (1871); Die zweite deutsche Nordpolarfahrt in den Jahren 1869 und 1870, 2 Bände (1873-74).
2) Robert, Archäologe, * Blankenburg (Harz) 10. 9. 1855, ✝ Berlin 4. 2. 1925; leitete u. a. die großen Ausgrabungen von Babylon (1899-1917). Koldewey war beispielgebend durch seine modernen Ausgrabungsmethoden und mit W. Dörpfeld der Begründer der archäologischen Bauforschung.
Werke: Die griechischen Tempel in Unteritalien und Sicilien, 2 Bände (1899; mit O. Puchstein); Die hethitische Inschrift, gefunden in der Königsburg von Babylon am 22. August 1899 (1900); Die Pflastersteine von Airburschabu in Babylon (1901); Investigations at Assos, 2 Bände (1902-21; mit J. T. Clarke und F. H. Bacon); Die Tempel von Babylon und Borsippa (1911); Das wieder erstehende Babylon (1913); Die Königsburgen von Babylon, 2 Bände (herausgegeben 1931-32).
Universal-Lexikon. 2012.