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Kreisler
Kreisler,
 
1) Fritz, österreichischer Violinist und Komponist, * Wien 2. 2. 1875, ✝ New York 29. 1. 1962; studierte u. a. in Wien (bei J. Hellmesberger der Jüngere) und in Paris (u. a. bei L. Delibes) und wurde einer der bekanntesten Violinvirtuosen seiner Zeit. Er schrieb ein Violinkonzert, Operetten und veröffentlichte unter dem Titel »Klassische Manuskripte« Stücke, die er als Bearbeitungen ausgab (z. B. »Liebesfreud, Liebesleid«), zu deren Autorschaft er sich jedoch 1935 selbst bekannte.
 
 2) Georg, österreichischer Chansonnier und Liedermacher, * Wien 18. 7. 1922; emigrierte 1938 in die USA, wo er neben Arbeiten für Hollywood 1946-55 in New York als Chansonnier auftrat. Nach seiner Rückkehr nach Wien arbeitete er bis 1958 an Kabarettprogrammen mit G. Bronner und H. Qualtinger zusammen; 1975 übersiedelte er nach Berlin (West). Musikalische Partnerinnen waren Topsy Küppers und Barbara Peters. Kreisler wurde populär mit makaber-zynischen, fantasievoll-hintergründigen Chansons (z. B. »Zwei alte Tanten tanzen Tango«, 1961, Textsammlung), die mit ungewöhnlichen Wortspielen und perfekten Musikparodien Kritik an der Geordnetheit der bürgerlichen Gesellschaft üben (»Der guate, alte Franz«, »Seltsame Gesänge«, »Nichtarische Arien« u. a.). Seit Mitte der 70er-Jahre wendet sich Kreisler verstärkt dem politischen Lied zu. 1987 erschien sein Satireband »Ist Wien überflüssig? Satiren über die einzige Stadt der Welt, in der ich geboren bin«, 1990 sein Roman »Ein Prophet ohne Zukunft« und 1996 »Der Schattenspringer«.

Universal-Lexikon. 2012.