Kuppelproduktion,
Koppelproduktion, Verbundproduktion, die material- oder verfahrensmäßig zwangsläufig miteinander verbundene Herstellung von zwei oder mehreren Gütern (Kuppelprodukte, Jointproducts). Dabei können gemeinsam verschiedenartige Hauptprodukte (z. B. Benzin, Heizöl, Schweröl bei der Verarbeitung von Mineralöl) und auch Nebenprodukte (Rückstände) anfallen (z. B. Schlacken, Teer, Schwefel). Die meisten Kuppelproduktionsprozesse (z. B. in Kokereien, Eisenhütten, chemische Werken, Erdölraffinerien, Zuckerfabriken, Sägewerken) sind zweistufig und umfassen eine (im Mischungsverhältnis starre oder elastische) Zerlegung der Ausgangsstoffe in ihre Bestandteile. Bei der Optimierung von Kuppelproduktionsprozessen geht es v. a. um die Ausnutzung alternativer Produktions- und Aufspaltungsverfahren der Ausgangsstoffe.
Da die verursachungsgerechte Aufteilung der Gesamtkosten bei Kuppelproduktion nicht möglich ist, wurden als Näherungslösung zwei Methoden der Kuppelkalkulation entwickelt. Bei der Restwert- oder Subtraktionsmethode werden die Erlöse der Nebenprodukte von den Gesamtkosten des Kuppelproduktionsprozesses abgezogen, danach werden in Anlehnung an die Divisionskalkulation die restlichen Kosten durch die Menge des Hauptprodukts geteilt. Dem Verteilungsverfahren liegen Äquivalenzziffern zugrunde, die sich im Unterschied zur Äquivalenzziffernrechnung am Verhältnis der Erlöse für die einzelnen Produkte zum Gesamterlös orientieren (Kostentragfähigkeit).
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Kụp|pel|pro|duk|ti|on, die (Wirtsch.): gemeinsame Herstellung von zwei od. mehreren Produkten, die durch das Ausgangsmaterial od. das angewandte Verfahren bedingt ist (z. B. die Herstellung von Koks u. Gas aus Kohle).
Universal-Lexikon. 2012.