Lahn-Dịll-Gebiet,
Industriegebiet im westlichen Mittelhessen um Lahn und Dill, gemeinsam mit dem Siegerland eines der ältesten Gebiete der Eisenerzverhüttung in Mitteleuropa. Die hier verbreiteten mittel- bis oberdevon. Eisenerze (v. a. Hämatit, zum Teil auch sulfidische Erze) entstanden am Meeresgrund durch submarinen Vulkanismus. Die vulkanischen Gesteine - Keratophyre, Quarzkeratophyre, Diabase (zum Teil als Kissenlava ausgebildet, zum Teil in Spilite umgewandelt), Tuffe und Tuffite (vulkanisch-sedimentäre Mischgesteine, »Schalsteine«) - wurden wahrscheinlich durch Fumarolen und hydrothermale Lösungen vererzt. Die Förderung in den lokalen Gruben ist erloschen (im Dilltal endete die Förderung 1973, im Lahntal 1983), Eisenerzverhüttung und -verarbeitung sind eingestellt. Heute wird die Wirtschaftsstruktur bestimmt durch Maschinenbau, elektrotechnische Industrie, Gießereien, Plastikverarbeitung, feinmechanische und optische Industrie.
Universal-Lexikon. 2012.