Mẹndele Mojcher Sforim
[»Mendele Buchhändler«], Mẹndele Mọcher Sefarim, Pseudonym für Scholem Jankew Brojde, genannt Schalom Jakob Abramowitsch, jiddischer und hebräischer Schriftsteller, * Kopyl (bei Minsk) 2. 1. 1836, ✝ Odessa 8. 12. 1917; wurde (nach Anfängen in Hebräisch) zum Begründer der modernen jiddischen Literatur, indem er besonders in seinen Romanen aktuelle Thematik mit realistischer Darstellung und einem Sprachstil verband, der gesprochenes Jiddisch literaturfähig machte. Die kritische und didaktische Intention der jüdischen Aufklärung behielt er bei und bevorzugte die Satire. Mendele Mojcher Sforim gewann auch (u. a. durch Übersetzungen eigener Werke) beträchtlichen Einfluss auf die neuere hebräische Literatur. Seine Hauptwerke sind die Romane »Dos Vinshfingeril« (1865; deutsch »Der Wunschring«), »Fischke der krumer« (1869; deutsch »Fischke der Krumer«, auch unter dem Titel »Fischke der Lahme«), »Di kliatshe« (1873; deutsch »Die Mähre«), »Masot Binyamin ha-Shelishi« (1879; deutsch »Die Fahrten Binjamins des Dritten«), »Schlojme Reb Chajms« (1901; deutsch »Schloimale«).
Ausgaben: Ale Werk, 22 Bände (1927); Werke, 2 Bände (1961-62).
D. Aberbach: Realism, caricature and bias. The fiction of Mendele Mocher Sefarim (Washington, D. C., 1993).
Universal-Lexikon. 2012.