München leuchtet
Thomas Manns Novelle »Gladius Dei« (1903) beginnt mit den Worten »München leuchtete«, in denen sich die Szenerie einer lebensfrohen, dem Sinnlichen zugewandten Stadt bereits andeutet, vor deren Hintergrund der asketische Eiferer Hieronimus vergeblich versucht, dem Kunsthändler Blüthenzweig die Verwerflichkeit eines ausgestellten lasziven Madonnenbildes deutlich zu machen. Der heutige Gebrauch des Zitats, bei dem gelegentlich auch der Name einer anderen Stadt eingesetzt wird, betont kritisch eine übertriebene, überkommerzialisierte Geschäftigkeit, eine urbane Gesellschaft, die nur Geld und Glamour als Wertmaßstäbe anerkennt.
Universal-Lexikon. 2012.