Murmeltiere
[althochdeutsch murmunto, murmuntín, aus lateinisch mus (muris) montis »Bergmaus«, volksetymologisch an deutsch murmeln angeglichen], Marmota, zu den Erdhörnchen (Hörnchen) gestellte Gattung etwa 40-80 cm körperlanger, gedrungener Nagetiere mit neun Arten, v. a. in Steppen, Hochsteppen und Wäldern Eurasiens und Nordamerikas; tagaktive Bodenbewohner (legen umfangreiche Erdbauten an) mit kurzem, buschigem Schwanz, kurzen Extremitäten und rundlichem Kopf. - Murmeltiere halten einen ausgedehnten Winterschlaf (im Norden ihres Verbreitungsgebietes bis acht Monate). Sie werden zum Teil wegen ihres Fleisches und Fells verfolgt.
Zu den Murmeltieren gehören u. a.: das Alpenmurmeltier (Marmota marmota), bis 70 cm körperlang, mit graubraunem Fell; es lebt in Kolonien an sonnigen Hängen der Alpen, Pyrenäen und Karpaten in Höhen bis 1 700 m über dem Meeresspiegel (zum Teil neu angesiedelt, z. B. im Schwarzwald); bei Gefahr lässt es schrille Warnschreie hören; Murmeltiere sitzen häufig aufrecht auf den Hinterbeinen; Brunstzeit ist im April/Mai; das Weibchen wirft im Juni oder Juli zwei bis vier Junge, die ihre Eltern erst im folgenden Jahr verlassen; das Steppenmurmeltier (Bobak, Marmota bobak) ist etwa 50-60 cm körperlang; v. a. in Steppen Osteuropas bis Zentralasiens; Fell gelbbraun, Rücken dunkler; das Fell kommt als Murmel in den Handel; das Waldmurmeltier (Marmota monax) lebt in Wäldern Nordamerikas; Körper 40-50 cm lang; Fell gelblich braun, mit grauweißen Grannenhaaren.
Universal-Lexikon. 2012.