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Schwanz
männliches Glied; Pillermann (umgangssprachlich); Lümmel (umgangssprachlich); Pimmelmann (derb); Phallus (fachsprachlich); Zauberstab (umgangssprachlich); Penis; Glied; Riemen (vulgär); Pimmel (derb); Rute; Schweif

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Schwanz [ʃvants̮], der; -es, Schwänze ['ʃvɛnts̮ə]:
1. (bei Wirbeltieren) Verlängerung der Wirbelsäule über den Rumpf hinaus, meist als beweglicher, schmaler Fortsatz des hinteren Rumpfendes (der zum Fortbewegen, Steuern, Greifen o. Ä. dienen kann):
ein langer, gestutzter, buschiger Schwanz; der Schwanz eines Vogels, Eichhörnchens, Affen; das Kind fasste die Katze am, beim Schwanz; der Hund zog den Schwanz ein.
Syn.: Rute (Jägersprache), Schweif (geh.), Steiß.
Zus.: Biberschwanz, Fischschwanz, Fuchsschwanz, Kuhschwanz, Ringelschwanz.
2. (derb) Penis:
jmdm., sich an den Schwanz greifen.
Syn.: Glied.

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Schwạnz 〈m. 1u
1. bei fast allen Wirbeltieren bewegl. Fortsatz der Wirbelsäule über den Rumpf hinaus
2. langer Anhang, Schlussteil, Endglied
3. Ende (z. B. einer Reihe wartender Menschen)
4. 〈derb〉 das männl. Glied
● wir bildeten den \Schwanz in der Reihe der Wartenden 〈umg.〉 wir warteten ganz hinten; da beißt sich der Hund, die Katze in den \Schwanz 〈fig.〉 das ist ein Teufelskreis; einziehen: der Hund klemmt, zieht den \Schwanz ein; den \Schwanz einziehen 〈fig.; umg.〉 sich kleinlaut fügen, nachgeben ● danach fragt kein \Schwanz 〈fig.; umg.〉 kein Mensch; es war kein \Schwanz mehr zu sehen 〈fig.; umg.〉 kein Mensch ● jmdm. auf den \Schwanz treten 〈fig.; umg.〉 ihn beleidigen; das (Musikstück) klingt, als ob man einer Katze auf den \Schwanz getreten hätte 〈umg.〉 es klingt unharmonisch, schrill, misstönend; das Pferd beim \Schwanz aufzäumen 〈fig.〉 eine Sache falsch anpacken; ein Tier beim \Schwanz fassen, packen, ziehen; mit eingezogenem, hängendem \Schwanz abziehen 〈fig.; umg.〉 bedrückt, beschämt weggehen; der Hund wedelt vor Freude mit dem \Schwanz [<mhd. swanz, Rückbildung aus mhd. swanzen „sich schwankend bewegen“]

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Schwạnz , der; -es, Schwänze [mhd. swanz, urspr. = wiegende Bewegung beim Tanz; Schleppe, rückgeb. aus: swanzen = sich schwenkend bewegen, Intensivbildung zu schwanken od. schwingen]:
1. (bei Wirbeltieren) Verlängerung der Wirbelsäule über den Rumpf hinaus, meist als beweglicher, schmaler Fortsatz des hinteren Rumpfendes (der zum Fortbewegen, Steuern, Greifen o. Ä. dienen kann):
ein buschiger S.;
der Hund kneift den S. ein;
der Hund wedelt [vor Freude] mit dem S.;
Ü der S. eines Papierdrachens;
die Kinder bildeten den S. (Schluss) des Festzugs;
der Vorfall zog einen [ganzen] S. (ugs.; eine Reihe) weiterer Verwicklungen nach sich;
kein S. (salopp; niemand);
den S. einziehen/einkneifen (salopp; sich einschüchtern lassen u. seine [vorher angeberisch geäußerte] Meinung nicht mehr vertreten od. auf seine zu hohen Ansprüche verzichten);
den S. hängen lassen (salopp; bedrückt sein);
jmdm. auf den S. treten (salopp; jmdm. zu nahe treten; jmdn. beleidigen);
sich auf den S. getreten fühlen (salopp; verletzt, gekränkt sein).
2. (derb) Penis.
3. (derb abwertend) (bes. aus weiblicher Sicht) männliche Person:
was will der S. denn hier?

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I
Schwanz,
 
Cauda, bei Wirbeltieren eine oberhalb des Afters nach hinten verlaufende, verschmälerte, von den Schwanzwirbeln gestützte und mit Muskulatur versehene Verlängerung des Körpers im Anschluss an den Rumpf; ohne Leibeshöhlen- und Eingeweideanteil. Bei verschiedenen Wirbeltieren ist der Schwanz weitgehend (bis auf nur wenige Schwanzwirbel) reduziert und tritt nicht mehr als Schwanz in Erscheinung (v. a. bei erwachsenen Froschlurchen, bei Menschenaffen und beim Menschen). Bei den Fischen ist kein eigener Schwanzteil abgrenzbar, da auch keine besonderen Schwanzwirbel unterschieden werden können. - Die Schwanzlänge beziehungsweise die Anzahl der Schwanzwirbel ist von Art zu Art sehr verschieden und auch innerhalb der Arten variabel. Besonders starke Unterschiede (auch in Bezug auf die Ausbildungsform) finden sich bei den Rassen verschiedene Haustiere, v. a. bei denen des Haushundes.
 
Ursprünglich, d. h. bei den primitiven wasserbewohnenden Wirbeltieren mit schlängelnder Fortbewegung wie den Schwanzlurchen, aber auch bei Reptilien, ist der Schwanz Hauptfortbewegungsorgan. Bei den höheren Landwirbeltieren ist der Schwanz, soweit nicht bedeutungslos geworden, ein Balancierorgan (z. B. bei Mäusen, Meerkatzen), ein Steuerorgan (bei Weitspringern wie Katzen, Eichhörnchen), oder er bildet eine Sitzstütze (z. B. bei Riesenkängurus, Erdferkeln, Springmäusen). Als Greifschwanz ist er z. B. bei den Neuweltaffen, aber auch beim Chamäleon ausgebildet. Mit Endquaste versehen (z. B. bei den Rindern) kann er (wie auch der Pferdeschweif) als Fliegenwedel dienen. Eine besondere Haltung oder besondere Bewegungen des Schwanzes können auf Artgenossen Signalwirkungen haben beziehungsweise Ausdruck einer bestimmten Stimmungslage sein (z. B. das Schwanzwedeln als Ausdruck der Freude beim Hund). - Auch Bezeichnung für das Hinterleibsende (Abdomenende) vieler Wirbelloser.
 
II
Schwanz,
 
saloppe Bezeichnung für das männliche Glied (eigentlich eine Übersetzung des lateinischen Wortes penis).
 

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Schwạnz, der; -es, Schwänze [mhd. swanz, urspr. = wiegende Bewegung beim Tanz; Schleppe, rückgeb. aus: swanzen = sich schwenkend bewegen, Intensivbildung zu ↑schwanken od. ↑schwingen]: 1. (bei Wirbeltieren) Verlängerung der Wirbelsäule über den Rumpf hinaus, meist als beweglicher, schmaler Fortsatz des hinteren Rumpfendes (der zum Fortbewegen, Steuern, Greifen o. Ä. dienen kann): ein langer, gestutzter, buschiger S.; der S. eines Vogels, Fischs, Affen; einem Hund den S. kupieren; der Hund lässt den S. hängen, klemmt, kneift den S. ein; das Kind fasste die Katze am, beim S.; der Hund wedelt [vor Freude] mit dem S.; Ü der S. eines Papierdrachens, Flugzeugs; die Kinder bildeten den S. (Schluss) des Festzugs; Er stellte sich an den S. (an das Ende) der Schlange, die vor der Kasse wartete (Fels, Unding 35); der Vorfall zog einen [ganzen] S. (eine Reihe) weiterer Verwicklungen nach sich; um einige Minuten zu hemmen und zu dehnen, die Zeit am -e zu halten (Th. Mann, Zauberberg 754); Am 5. März 1972 wandert Rizzo mit den beiden und samt dem kriminalpolizeilichen S. (Gefolge) der Observanten zum Marienplatz (Lindlau, Mob 176); *kein S. (salopp; niemand); den S. einziehen/einkneifen (salopp; sich einschüchtern lassen u. seine [vorher angeberisch geäußerte] Meinung nicht mehr vertreten od. auf seine zu hohen Ansprüche verzichten; nach dem Verhalten des Hundes, der den Schwanz zwischen die Hinterbeine klemmt, wenn er Angst hat); den S. hängen lassen (salopp; bedrückt sein; nach dem Verhalten des Hundes, der den Schwanz hängen lässt, wenn er Angst hat od. krank ist); jmdm. auf den S. treten (salopp; jmdm. zu nahe treten; jmdn. beleidigen); sich auf den S. getreten fühlen (salopp; verletzt, gekränkt sein); einen S. bauen/machen (ugs.; in einem Prüfungsfach durchfallen u. darin noch einmal eine Prüfung machen müssen). 2. (derb) Penis: Was interessiert Frauen ein großer S. ...? (Lemke, Ganz 241); einige kurze Bewegungen aus dem rechten Handgelenk heraus, und sein S. stand so sperrig, dass die Eichel aus dem Schatten des Kompasshäuschens herauswuchs (Grass, Katz 40); Die Frau Bürgermeister ... hatte einen Bock auf junge Schwänze (hatte gern mit sehr jungen Partnern Geschlechtsverkehr; Fels, Sünden 102). 3. (derb abwertend) (bes. aus weiblicher Sicht) männliche Person: was will der S. denn hier?; hau ab, du blöder S.!

Universal-Lexikon. 2012.