Neukirch,
Benjamin, Dichter, * Reinke (Schlesien) 27. 3. 1665, ✝ Ansbach 15. 8. 1729; war Hofmeister, Professor für Poesie und Rhetorik in Berlin, dann Prinzenerzieher in Ansbach. Seine Gedichte folgen zunächst dem Vorbild D. C. von Lohensteins und Hofmann von Hofmannswaldaus, später verarbeitete er französische und italienische Muster. Bedeutend ist v. a. seine Anthologie »Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesene und bißher ungedruckte Gedichte« (so genannte Neukirchsche Sammlung, 1695-1727, 7 Teile; Nachdruck 1961-91), die einen repräsentativen Querschnitt der deutschen Lyrik um 1700 bietet. Neukirch übersetzte auch Fénelons »Télémaque« (1699) ins Deutsche (»Die Begebenheiten des Prinzen von Ithaca«, 2 Bände, 1727-39).
F. Heiduk: Die Dichter der galanten Lyrik. Studien zur Neukirchschen Sammlung (1971).
Universal-Lexikon. 2012.