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New South Wales
New South Wales
 
[njuː saʊθ 'weɪlz], deutsch Neusüdwales, Bundesstaat von Australien, im Südosten des Kontinents, 800 640 km2 (einschließlich Lord Howe Island), (1999) 6,384 Mio. Einwohner, zu über 80 % britischer Herkunft; 88 % in städtischen Siedlungen; 80 400 Aborigines. Hauptstadt ist Sydney; New South Wales umschließt das Australian Capital Territory.
 
Landesnatur:
 
Die an das schmale Küstengebiet anschließende Great Dividing Range erreicht im Süd in den Australischen Alpen im Mount Kosciusko 2 230 m über dem Meeresspiegel, im Norden, in der New England Range, 1 586 m (Round Mountain), in den Blue Mountains 945 m über dem Meeresspiegel. Sie dacht sich allmählich zu den westlichen Ebenen ab, die fast zwei Drittel von New South Wales einnehmen; sie werden von Flüssen mit unregelmäßiger Wasserführung durchflossen (Darling, Murray).
 
New South Wales liegt im Bereich warmgemäßigten Klimas. Der Norden ist wärmer als der S. Die Niederschläge, mit Sommermaximum im Norden und Wintermaximum im Süden, nehmen von der Küste zum Landesinnern ab. Im nördlichen Küstengebiet findet sich subtropischer Regenwald; weiter im Süden wird er von feuchtem Eukalyptuswald abgelöst. Zum Landesinnern hin schließt sich trockener Eukalyptuswald an. Den nordwestlichsten Teil nimmt Akaziengebüsch (Mulga-Scrub) ein. Die Baumgrenze liegt bei 1 700-1 950 m über dem Meeresspiegel; darüber Grasland.
 
Wirtschaft:
 
New South Wales verfügt über (1993) 3,9 Mio. ha Ackerland; davon wurden 43 % mit Weizen bestellt. Im Küstengebiet wird intensiver Anbau in Verbindung mit Milchviehhaltung betrieben, im Bergland und auf der Westabdachung des Gebirges Schaf- und Rinderzucht mit Hafer- und Gersteanbau. In den Trockengebieten im Westen finden sich Großbetriebe, die sich allein der Schafzucht widmen. In Bewässerungsgebieten (1993: 930 000 ha), z. B. in der Riverina, werden Reis, Weintrauben, Orangen, Pfirsiche und Aprikosen geerntet. Der Anbau von Tabak und Baumwolle ist auf die Täler des Macintyre River, des Macquarie River und das Bogan Valley beschränkt. Im nördlichen Küstenabschnitt können bereits Zuckerrohr und Bananen reifen. Die Viehwirtschaft stellt zwischen 50 und 60 % des Produktionswertes der Landwirtschaft. 1994 wurden in New South Wales 46,9 Mio. Schafe gehalten; sie dienen der Woll- (33 % des gesamten Australien) und Fleischerzeugung. New South Wales besitzt ausgedehnte Kohle- und Erzlagerstätten. Am wichtigsten sind die silberhaltigen Blei-Zink-Erze von Broken Hill und die Kohle im Hunter Valley (Hunter River) bei Newcastle sowie bei Wollongong (1994 wurden 101,9 Mio. t Steinkohle abgebaut). Außerdem Abbau von rutil- und zirkonhaltigem Sand, von Antimon-, Kupfererz und Schwefel. Nach dem Produktionswert liegt die Metallindustrie, einschließlich Maschinen- und Fahrzeugbau, an erster Stelle, es folgt die Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Als Industriestandorte sind außer Sydney noch Newcastle und Wollongong wichtig.
 
Geschichte:
 
Das 1770 von J. Cook entdeckte New South Wales ist die älteste britische Kolonie in Australien. 1788 wurde eine Strafkolonie am Port Jackson eingerichtet (Deportationen 1840 eingestellt), ab 1790 (verstärkt nach 1793) ließen sich auch freie Siedler in New South Wales nieder. 1855 erhielt es Selbstverwaltung. 1859 wurde Queensland abgetrennt. Seit dem 1. 1. 1901 bildet New South Wales einen Teil des Australischen Bundes. 1911 wurde das Australian Capital Territory mit Canberra ausgegliedert.
 

Universal-Lexikon. 2012.