Ockeghem
['oːkəxəm], Okeghem, Johannes, frankoflämischer Komponist, * um 1410, ✝ Tours (?) 6. 2. 1497; Hauptmeister der frankoflämischen Epoche zwischen G. Dufay und der Generation von J. Obrecht und Josquin Desprez, wahrscheinlich Schüler von G. Binchois. Ockeghem wird 1444 als Chorsänger an der Kathedrale von Antwerpen erwähnt und war 1446-48 im Dienst des Herzogs Karl I. von Bourbon (* 1401, ✝ 1456), ab 1452 in hohen Stellungen am französischen Königshof. Seine 13 Messen (darunter »L'homme armé« und »Sine nomine«), ein Requiem, ein Credo, etwa 10 Motetten und 21 Chansons sind in allen Stimmen durch eine weiträumig und frei fließende Polyphonie gekennzeichnet.
Ausgabe: Sämtliche Werke, herausgegeben von D. Plamenac, Teil 1: Messen 1-8 (1927, Nachdruck 1968), fortgeführt unter dem Titel: Collected works, Teil 2: Masses and mass sections (21981).
M. Henze: Studien zu den Messenkompositionen J. O.s (1968);
M. Picker: J. O. and Jacob Obrecht. A guide to research (New York 1988);
W. Thein: Musikal. Satz u. Textdarbietung im Werk von J. O., 2 Bde. (1992).
Universal-Lexikon. 2012.