Ratten,
1) allgemeine Bezeichnung für viele Säugetiere aus den unterschiedlichsten systematischen Gruppen (v. a. Nagetiere), z. B. Beutel-, Mähnen-, Maulwurfsratten.
2) Echte R.Ratten, Rạttus, Gattung der Mäuse mit etwa 55 ursprünglich v. a. ost- und südostasiatischen Arten mit zahlreichen Unterarten. Sie sind etwa 10-30 cm körperlang, der Schwanz ist meist länger. Ratten sind in Körperbau, Nahrungsbedarf (meist ausgesprochene Allesfresser) und Verhalten wenig spezialisiert und daher äußerst anpassungsfähig; darüber hinaus besitzen sie eine sehr hohe Fortpflanzungsrate; einige Arten, die sich dem Menschen angeschlossen haben, konnten sich weltweit ausbreiten und Lebensräume jeglicher Art besiedeln (v. a. Hausratte und Wanderratte).
Für den Menschen spielen Ratten eine große Rolle als Schädlinge, sei es durch Schäden, die sie an Feldfrüchten, Vorräten und Behausungen verursachen, sei es als Überträger gefährlicher Krankheiten (z. B. Pest). Die Bekämpfung erfolgt durch chemische Mittel (Rodentizide), mechanisch mithilfe von Fallen (Ködergifte) und im Freiland auch durch den Einsatz von Räucherpatronen. Die »Laborratte«, eine Zuchtform der Wanderratte, ist in der biologischen, medizinischen und pharmazeutischen Forschung eines der wichtigsten Versuchstiere.
Universal-Lexikon. 2012.