Akademik

San Agustín
San Agustị́n,
 
archäologisches Gebiet in der Zentralkordillere Kolumbiens, zugleich Bezeichnung für die dort durch Überreste dokumentierte Kultur (San-Agustín-Kultur, zwischen 500 v. Chr. und nach 1400 n. Chr.). Auf dem etwa 500 km2 großen Gelände im Quellgebiet des Río Magdalena wurden an etwa 30 Stellen künstliche Hügel, Steinskulpturen, Zeremonialzentren und Nekropolen gefunden. Die UNESCO erklärte dieses archäologisches Gebiet zum Weltkulturerbe. Die Hügel sind über Steinkammern errichtet, zu denen Gänge aus senkrecht stehenden Steinplatten und flachen Decksteinen führen, die zum Teil vielfarbig bemalt sind. Die etwa 400 Steinskulpturen umfassen Statuen und Stelen, reliefverzierte Tafeln und Felsreliefs von Menschen- und Tiergestalten. Die über 4 m hohen Figuren sind meist Mischwesen aus Jaguar und Mensch, die Furcht erregenden menschlichen Gesichter haben katzenartige Fangzähne. Gewandformen und Attribute sind vielfältig. Gefunden wurden weiterhin aus dem Fels gehauene Sitze, Sarkophage, Bassins und Kanäle. Die Qualität der Goldfunde ist gering, die Keramik zeigt einfache Formen mit Reliefdekor.
 
Literatur:
 
J. C. Cubillos: Arqueología de S. A. (Bogotá 1980).

Universal-Lexikon. 2012.