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Sandomierz
Sandọmierz
 
[-mjɛʃ], deutsch Sạndomir, Kreisstadt in der Woiwodschaft Heiligkreuz (bis 1998 Stadt in der aufgelösten Woiwodschaft Tarnobrzeg), Polen, 50 400 Einwohner; liegt größtenteils auf dem linken (hohen), von zahlreichen Lössschluchten durchzogenen Weichselufer, 145-205 m über dem Meeresspiegel, am Nordwestrand des Beckens von Sandomierz (150-250 m über dem Meeresspiegel) zwischen dem Kleinpoln. Berg- und Hügelland im Westen, Roztocze im Osten und dem Karpatenvorland im Süden; katholischer Bischofssitz; Priesterseminar; Diözesan- und Regional- mit Literaturmuseum; Flachglashütte, Flusswerft, Metall- und Nahrungsmittelindustrie; Passagierhafen.
 
Stadtbild:
 
Opatowska-Tor (14. Jahrhundert) der mittelalterlichen Stadtbefestigung; Westflügel (15./16. und 19. Jahrhundert) des ehemaligen königlichen Schlosses; romanische Dominikanerkirche Sankt Jakob (13. und 17. Jahrhundert); Kathedrale (1360-82; im Chor byzantinische Fresken, um 1430; Orgel mit Orgelempore, 1694-97; Rokokoaltäre, 1761-76) mit barocker Fassade (1670-74); Rathaus (um 1550, im Kern 14. Jahrhundert); gotische Pauluskirche (1426-34; Innenraum 1637-42 barockisiert); ehemalige Benediktinerinnenkirche Sankt Michael (1686-92; Kanzel 1694-95); spätgotisches Długosz-Haus (15. Jahrhundert, 1770-80 erneuert); Burg (14. Jahrhundert).
 
Geschichte:
 
Sandomierz, eine der ältesten Städte Polens, war im 11. Jahrhundert die neben Krakau wichtigste Burgsiedlung Kleinpolens, im 12. und 13. Jahrhundert Hauptort des gleichnamigen Fürstentums und erhielt vor 1227 Magdeburger Recht. Im 16. Jahrhundert war Sandomierz ein bedeutender Handelsplatz (dank der Weichselschifffahrt; v. a. Getreidehandel) und ein Zentrum des polnischen Protestantismus.

Universal-Lexikon. 2012.