Schlafstörungen,
Sammelbezeichnung für Störungen des dem jeweiligen Lebensalter entsprechenden Schlafverhaltens. Schlafstörungen werden unterteilt in Dyssomnien (Insomnien, Hypersomnien, Störungen des Schlaf-wach-Rhythmus) und Parasomnien.
Unter Insomnien (Agrypnie, Asomnie, Schlaflosigkeit) werden Störungen verstanden, die durch Einschlaf- und Durchschlafprobleme oder auch nur unerholsamen Schlaf gekennzeichnet sind. Insomnie kann primär (ohne erkennbare Ursache) oder als Folge organischer oder psychischer Erkrankungen auftreten. Bei Letzteren steht die Behandlung der Grunderkrankung im Vordergrund. Primäre Insomnie wird mit Schlafmitteln beziehungsweise Psychotherapie behandelt. Die Hypersomnien (Schlafsucht) sind durch vermehrtes Schlafbedürfnis, Einschlafneigung am Tag und erhöhte Tagesmüdigkeit gekennzeichnet (z. B. Narkolepsie). Zu den Ursachen gehören Vergiftungen, Tumoren oder Entzündungen v. a. des Stammhirns. Die Behandlung erfolgt medikamentös mit zentralstimulierenden Substanzen (z. B. Methylphenidat). Die Störungen des Schlaf-wach-Rhythmus sind z. B. bedingt durch Schichtarbeit oder Zeitzonenflüge; sie können jedoch auch bei schweren psychischen Erkrankungen (z. B. Schizophrenie) und altersbedingten Abbauprozessen auftreten. Zu den Parasomnien gehören Störungen wie Pavor nocturnus, Albträume, Schlafwandeln und nächtliches Einnässen, die primär im Kindes- und Jugendalter vorkommen. In der Regel sind sie nicht behandlungsbedürftig, bei schwer ausgeprägten Formen erfolgt eine medikamentöse oder psychiatrische Behandlung.
Universal-Lexikon. 2012.