Selbst|tätigkeit,
ursprünglich in den didaktischen Konzepten von der Reformpädagogik, speziell der Arbeitsschule, gefordertes Unterrichts- und Erziehungsprinzip: Der Schüler soll an unterrichtlichen Aufgaben und im Lernprozess möglichst aktiv mitwirken, Ziele und Wege selbst auffinden helfen, Arbeitsmittel und -techniken auswählen lernen. Das Prinzip der Selbsttätigkeit liegt besonders auch der Pädagogik der Montessori-Kindergärten und -Schulen zugrunde und wurde in vielen Landerziehungsheimen erprobt. Seitens der Erzieher und Lehrer tragen das Einfühlen in Lebenswelt und Problemkreise der Schüler, provozierende Fragen und die Bereitstellung geeigneter Arbeitsmittel dazu bei, Selbsttätigkeit zu wecken. Durch experimentierende Selbsttätigkeit wird methodisches Vorgehen und Denken gelernt (Lernen gelernt), wobei Selbstständigkeit und Kreativität der Schüler gefordert werden und damit die Lernmotivation wächst. Die Formulierung der Selbsttätigkeit gehört zu den Voraussetzungen der neueren pädagogischen Konzepte vom Lernen in einer kommunikativen Situation und vom handlungsorientierten Projektunterricht.
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Sẹlbst|tä|tig|keit, die <o. Pl.> (seltener): Tätigkeit aus eigenem Antrieb; Eigeninitiative.
Universal-Lexikon. 2012.