Akademik

Side
I
Side
 
[irisch, Plural von síd »Feenhügel«], irische Mythologie: übernatürliches Wesen (Elfen, Feen), als deren Wohnsitz (síd) man prähistorische Hügelgräber oder natürliche Hügel ansah; auch gleichgesetzt mit den Tuatha Dé Danann des »Mythologischen Zyklus« (irische Sprache und Literatur).
II
Side,
 
Seebad an der Türkischen Riviera, östlich von Antalya, Türkei; entwickelte sich seit den 1970er-Jahren aus dem ehemaligen Fischerdorf Selimiye. - Die antike Stadt Side, angelegt auf einer in den Golf von Antalya vorspringenden kleinen Halbinsel, wurde von griechischen Kolonisten gegründet und entwickelte sich in römischer Zeit zu einer wichtigen Hafen- und Handelsstadt Pamphyliens. - Freigelegt wurden meist Bauten aus römischer Zeit (2. Jahrhundert n. Chr.), die Stadtmauer geht bis auf hellenistischer Zeit zurück (2. Jahrhundert v. Chr.), die Seemauer ist v. a. römisch, die Landmauer mit dem Haupttor bewahrt den hellenistischen Zustand. Vor dem Tor liegt das römische Nymphäum (3. Jahrhundert n. Chr.), vom Tor aus führten zwei Säulenstraßen in die Stadt; Theater für 15 000 Zuschauer (mit 6 m breitem Proszenium, 3 m über der Orchestra gelegen) und Agora (ihre Größe von 91×94 m erlaubt Rückschlüsse auf den Umfang des von Piraten belieferten Sklavenmarkts) mit rundem Tyche- oder Fortunatempel. Die Staatsagora war eine repräsentative Anlage mit »Kaisersaal« und Flügelsälen. Im 4. Jahrhundert n. Chr. wurde zwischen Theater und Staatsagora eine innere Stadtmauer gebaut. Ferner Reste des Aquädukts, mehrerer Tempel und Thermen, u. a. die Agorathermen (5. Jahrhundert n. Chr., heute Museum) und die Thermen am Hafen (2. Jahrhundert n. Chr.), wo auch drei Tempel und eine große (unvollendete) frühchristliche Basilika lagen, in die im 8. oder 9. Jahrhundert eine kleine byzantinische Kirche eingebaut wurde. Auch an der östlichen Säulenstraße lag eine große frühchristliche Basilika (5./6. Jahrhundert).
 
Literatur:
 
A. M. Mansel: Die Ruinen von S. (1963);
 J. Nollé: S., in: Antike Welt, Jg. 21, H. 4 (1990).

Universal-Lexikon. 2012.