Steinfliegen,
Uferfliegen, Uferbolde, Plecọptera, Perlariae, Insektenordnung mit über 2 000 Arten (in Mitteleuropa 115), seit dem Perm (seit etwa 250 Mio. Jahren) nachweisbar; 4-45 mm lang, mit zwei Paar Flügeln, die in Ruhelage flach über dem Hinterleib zusammengelegt werden; Fühler lang und fadenförmig mit bis zu 100 Gliedern; Mundteile meist zurückgebildet, bei vielen Arten nicht zur Nahrungsaufnahme geeignet. Steinfliegen sind v. a. in klimatisch gemäßigten Gebieten verbreitet, wo sich die Larven besonders in kühlen, rasch fließenden, sauerstoffreichen Gewässern entwickeln, manche selbst in den Gletscherbächen der Hochgebirge. Die Entwicklung ist unvollkommen (hemimetabol), sie dauert bei großleibigen Formen drei bis vier Jahre, bei kleineren zwei Jahre oder nur ein Jahr. Steinfliegen leben teils räuberisch, teils von Wasserpflanzen. Viele Arten sind sehr empfindlich gegen Sauerstoffmangel; manche besiedeln nur ganz bestimmte Gewässerabschnitte und können daher als Kriterium der Zonierung von Fließgewässern dienen. Als Folge der Verschmutzung von Gewässern (besonders des Tieflands) sind einige der dort lebenden Arten in ihrer Existenz stark gefährdet. Die bisherige Einteilung der Ordnung in Filipalpia und Setipalpia wird seit neuestem zugunsten der Gliederung in die Unterordnungen Antarctoperlaria und Arctoperlaria aufgegeben.
Universal-Lexikon. 2012.