Strelịtzen
[russisch strel'cy »Schützen«], in Russland Mitte des 16. Jahrhunderts von Iwan IV. geschaffene Truppe, die mit Feuerwaffen ausgerüstet war; als Leibwache und zum Grenzschutz eingesetzt. Die Dienstpflicht der in besonderen Siedlungen stationierten Strelitzen war lebenslang und erblich (1681 rd. 55 000 Mann); sie trieben auch Handel und Gewerbe, zum Teil bewirtschafteten sie Land. Die Strelitzen waren wiederholt an Unruhen beteiligt (u. a. 1648, 1682); nach ihrem Aufstand von 1698 hielt Peter I., der Große, ein grausames Strafgericht über sie (Hinrichtung von mehr als 1 000 Strelitzen, Ausweisung der restlichen aus Moskau). In den 20er-Jahren des 18. Jahrhunderts wurden ihre Einheiten aufgelöst (Eingliederung in die neue Armee).
Universal-Lexikon. 2012.