Szenario|technik,
Szenari|entechnik, um 1960 von H. Kahn entwickelte Methode zur Gewinnung bedingter Vorhersagen. Anlass für die Entwicklung der Szenariotechnik war die Unzulänglichkeit herkömmlicher Prognosemethoden, v. a. bei sehr langfristigen Entwicklungen. Als Handlungskonzept und Methodenverbund ergänzt die Szenariotechnik die Prognosemethoden. Sie operiert mit Szenarios, d. h. Annahmen über mögliche Abfolgen von Ereignissen des jeweils untersuchten Systemaspekts, um die Aufmerksamkeit auf die kausalen Prozesse und Entscheidungspunkte zu lenken. Als Grundlage benötigt die Szenariotechnik mathematische Modelle (z. B. Modell des Operations-Research, ökonometrisches Modell) einer Unternehmenssituation, einer volkswirtschaftlichen Situation oder einer technologischen Entwicklung mit den relevanten zukünftigen Rahmenbedingungen in Form von Parametern. In der Regel werden diese vom Benutzer der Szenariotechnik jeweils extrem pessimistisch (»worst case«), extrem optimistisch (»best case«) oder gemäß ihrer wahrscheinlichsten Ausprägung eingestellt, sodass die gesamte Bandbreite (Prognosekorridor) der Entfaltungsmöglichkeiten der untersuchten Situation erkennbar wird.
U. von Reibnitz: Szenario-Technik. Instrumente für die unternehmer. u. persönl. Erfolgsplanung (21992).
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Sze|na|rio|tech|nik, Szenarientechnik, die (Kybernetik, Wirtsch.): (von Herman Kahn entwickelte) Methode zur Gewinnung von Vorhersagen [langfristiger Entwicklungen], bei der Szenarios (3) verwendet werden.
Universal-Lexikon. 2012.