Akademik

Tafoniverwitterung
Tafoniverwitterung,
 
Tafonierung, Bildung von kugel- bis nierenförmigen oder unregelmäßigen, bis mehrere Meter großen Hohlräumen (Tafoni, Singular Tafone) v. a. in Massengesteinen (besonders Granit), an vegetationsfreien Oberflächen, teils im ursprünglichen Gesteinsverband, teils in isolierten Gesteinsblöcken (Hohlblockverwitterung). Dabei werden die Wände der Hohlräume oft gitter-, netz- oder wabenförmig untergliedert. Die Tafoniverwitterung ist eine chemische Verwitterung; sie geht aus von Klüften an der Wind- oder Schattenseite der Gesteinsflächen oder an der Unterseite der Gesteinsblöcke, wo Temperatur und Verdunstung geringer sind (Schattenverwitterung), auch unter Einwirkung der Salzsprengung. Tafoniverwitterung tritt v. a. in den periodisch feuchten mediterranen Gebieten (Korsika, Sardinien) und monsunseitigen Subtropen auf, besonders an Küsten, wo Befeuchtung und Abtrocknung der Gesteinsoberflächen wechseln. In den warmen ariden und semiariden Gebieten ist sie meist mit starker chemischer Veränderung des Gesteinsinneren sowie mit Rinden- oder Krustenbildung verbunden. (Wabenverwitterung)
 
Literatur:
 
H. Wilhelmy: Klimamorphologie der Massengesteine (21981).

Universal-Lexikon. 2012.