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Veränderung
Ausführung; Variante; Modifikation; Version; Anpassung; Derivat; Spielart (umgangssprachlich); Abart; Variation; Abwandlung; Mutation; Entwicklung; Änderung; Dynamik; Tapetenwechsel (umgangssprachlich); Durchsicht; Abänderung; Redigieren; Revision; Umwandlung; Metabolismus; Wandlung; Eingriff (in)

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Ver|än|de|rung [fɛɐ̯'|ɛndərʊŋ], die; -, -en:
das [Sich]verändern:
an etwas eine Veränderung vornehmen; jede bauliche Veränderung, jede Veränderung des Textes muss vorher genehmigt werden; in ihr geht eine Veränderung vor.
Syn.: Umbruch, Umschlag, Umschwung, Verwandlung, Wandel, Wandlung, Wechsel, Wende.
Zus.: Bewusstseinsveränderung, Klimaveränderung, Strukturveränderung, Systemveränderung, Umweltveränderung.

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Ver|ạ̈n|de|rung 〈f. 20
1. das Verändern
2. das Verändertwerden
3. das Verändertsein
4. Schwankung, Wechsel

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Ver|ạ̈n|de|rung, die; -, -en:
1. das Verändern (1):
an etw. eine V. vornehmen;
jede bauliche V., jede V. des Textes muss vorher genehmigt werden.
2. das Sichverändern, das Anderswerden:
in ihr geht eine V. vor.
3. Ergebnis einer Veränderung (1, 2):
es waren keine -en festzustellen;
bei uns ist eine V. eingetreten (in unseren Verhältnissen hat sich etw. verändert).
4. (selten) das Sichverändern; Wechsel der beruflichen Stellung.

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Ver|änderung,
 
der Wechsel in der Beschaffenheit, Menge oder Form von Dingen, die selbst bestehen bleiben; der Übergang zu einem qualitativ neu bestimmten Anderssein, der nach Umfang, Richtung, innerer Gesetzmäßigkeit, Dauer und Geschwindigkeit verschieden sein kann. Veränderung zeigt sich z. B. in Werden, Entwicklung, innerer Organisation als »Systemeigenschaft«. In der Philosophie meint Veränderung Zustandsänderung des Seins oder seiner Erscheinungen, die innerhalb der verschiedenen philosophischen Systeme unterschiedliche metaphysische Deutung und Wertung erfuhr. Die Veränderung als Universalprinzip betonte Heraklit, während die eleatische Schule (Parmenides) sie als Schein zu entlarven trachtete (Zenons Paradoxien); nur das Sein ist. Der platonische Dualismus nimmt das Reich der Urbilder, der Ideen, von der Veränderung aus, die nur im Bereich der unbeständigen, nachgeschaffenen Sinnendinge ihren Ort habe; Aristoteles differenzierte zwischen qualitativer und quantitativer Veränderung und unterschied daneben die Veränderung des Ortes und der Substanz. Mit der Aufklärung erhielt Veränderung im Sinne der Entwicklung, der allmählichen Entfaltung im Keim vorhandener Anlagen, und des Fortschritts, der fortschreitenden Verbesserung der Lebensbedingungen und Vervollkommnung des Menschen, zunehmend Bedeutung. Bei G. W. F. Hegel stellt die Veränderung als dialektisch-prozessuales Geschehen das Prinzip der Geschichte und der Wirklichkeit als solcher dar, dessen Gesetzmäßigkeit eine umfassende spekulative Deutung in der Philosophie des Geistes findet und im historischen und dialektischen Materialismus (K. Marx) weiterentwickelt wird. In der durch den Evolutionismus des 19. Jahrhunderts bestimmten Philosophie (H. Spencer) ist das Prinzip der Veränderung ebenso zu einem entscheidenden Grundbegriff geworden wie in der lebensphilosophischen Metaphysik des »schöpferischen Werdens« (H. Bergson). In der existenzialistischen Anthropologie (A. Camus, »L'homme révolté«, 1951) wird Veränderung als Wesensmerkmal des Menschen verstanden. Im poststrukturalistischen Denken (J. Derrida, M. Foucault) werden schöpferische Prozesse als befreiende, Machtstrukturen aufbrechende Veränderungen analysiert.
 
Die Soziologie erforscht vielfältige Formen gesellschaftlicher Veränderung, z. B. Mobilität, sozialen Wandel, Wertewandel. Auf zielgerichtete Veränderungen in unterschiedlichen Bereichen und Funktionszusammenhängen verweisen Begriffe wie Innovation und Modernisierung. Veränderungen politischer Systeme und Strukturen werden daneben mit den Begriffen Entwicklung, Reform, Revolution, »Systemwandel« oder »Transformation« erfasst.

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Ver|ạ̈n|de|rung, die; -, -en: 1. das Verändern (1): an etw. eine V. vornehmen; jede bauliche V., jede V. des Textes muss vorher genehmigt werden. 2. das Sichverändern, das Anderswerden: in ihr geht eine V. vor; Was Frauen in unserer Zeit vor allem bewegt ... ist Ausdruck einer historischen V. (R. v. Weizsäcker, Deutschland 81). 3. Ergebnis einer ↑Veränderung (1, 2): es waren keine -en festzustellen; -en im Hormonhaushalt des Körpers führt Prim als erste Ursache an (Schreiber, Krise 145); bei uns ist eine V. eingetreten (in unseren Verhältnissen hat sich etw. verändert). 4. (selten) das Verändern (3 a); Wechsel der beruflichen Stellung.

Universal-Lexikon. 2012.