Taglioni
[taʎ'ʎoːni],
1) Filippo, italienischer Tänzer und Choreograph, * Mailand 5. 11. 1777, ✝ Como 11. 9. 1871, Vater von 2); debütierte 1794 in Pisa, wirkte v. a. in Wien, Stuttgart und Paris, wo seine bedeutendsten Ballette entstanden, u. a. zu Opern von D. F. E. Auber, G. Meyerbeer und J. F. F. E. Halévy sowie - als eigenständiges Ballett - »La Sylphide« (1832), das einen ersten Höhepunkt romantischen Ballettstils darstellt.
2) Marie, italienisch-französische Tänzerin, * Stockholm 23. 4. 1804, ✝ Marseille 22. 4. 1884, Tochter von 1); Schülerin ihres Vaters, tanzte auf allen großen Bühnen Europas, v. a. in Paris, wo sie zahlreiche Rollen in Balletten ihres Vaters kreierte, u. a. in »La belle au bois dormant« (1829), »Le dieu et la bayadère« (1830), »Robert le diable« (1831) und »La Sylphide« (1832), mit dessen Titelrolle ihr Name seither verbunden ist. Taglioni gehört zu den wenigen stilprägenden Ballerinen; sie setzte erstmals den Spitzentanz als lyrisches Ausdrucksmittel ein.
Universal-Lexikon. 2012.