Tocantins
[tokan'tĩs], Name von geographischen Objekten:
1) Tocantins, Bundesstaat in Brasilien, im Norden des Brasilianischen Berglandes, am Mittellauf des Rio Tocantins, 278 421 km2, (1996) 1,05 Mio. Einwohner; Hauptstadt ist Palmas do Tocantins (24 300 Einwohner). Die Wirtschaft basiert auf Anbau von Reis, Mais, Sojabohnen u. a. sowie Viehhaltung (Rinder, Schweine); Goldgewinnung. Das Gebiet wird von der Fernstraße Brasília-Belém durchzogen. Größte Stadt ist Araguaína. - Tocantins wurde 1988 aus dem ehemaligen Nordteil des Bundesstaates Goiás gebildet.
2) Rio Tocantins ['rriu -] der, 2 640 km langer Fluss in Brasilien; seine Quellflüsse Rio das Almas und Rio Paranã (beide über 600 km lang) entspringen westlich beziehungsweise nordöstlich von Brasília. Der Rio Tocantins fließt in nördlicher Richtung durch die Bundesstaaten Goiás, Tocantins (im Norden Grenzfluss zu Maranhão) und Pará; er vereinigt sich mit dem Rio do Pará (Flussarm im Amazonasmündungsgebiet) zum Mündungstrichter Baía de Marajó (vor der Ostküste der Ilha de Marajó). Der bis 13 km breite Unterlauf ist bis Tucuruí für Ozeanschiffe befahrbar, sonst ist der Rio Tocantins wegen der zahlreichen Stromschnellen nur abschnittsweise schiffbar (insgesamt auf 1 370 km Länge); im Unterlauf der Tucuruístausee (2 600 km2) mit Kraftwerk (Endleistung 8 000 MW; erbaut 1977-84).
Universal-Lexikon. 2012.