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Kraftwerk
Kraft|werk ['kraftvɛrk], das; -[e]s, -e:
industrielle Anlage zur Gewinnung elektrischer Energie:
ein mit Braunkohle betriebenes Kraftwerk.
Zus.: Atomkraftwerk, Kohlekraftwerk.

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Krạft|werk 〈n. 11〉 = Elektrizitätswerk

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Krạft|werk , das:
Anlage zur Gewinnung elektrischer Energie.

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I
Kraftwerk,
 
Energietechnik: technische Anlage, in der durch Energieumwandlung Elektrizität erzeugt wird; kann in dieser Anlage auch Wärme ausgekoppelt werden (Kraft-Wärme-Kopplung), so bezeichnet man sie als Heizkraftwerk.
 
Nach Art der eingesetzten Energie und der Energieumwandlung unterscheidet man bei den in Deutschland vorherrschenden Kraftwerken v. a. Wasserkraftwerke und Wärmekraftwerke (thermische Kraftwerke); Letztere werden weiter nach der Art der Brennstoffe (z. B. Steinkohle, Öl, Gas, Uran/Thorium) differenziert. Wegen der begrenzten Vorräte der fossilen und nuklearen Brennstoffe sowie aus Gründen des Umweltschutzes und der Risikominderung werden in den letzten Jahren vermehrt Einsatz und Erprobung von erneuerbaren Energien gefördert. Als Antriebsmaschinen für die Generatoren dienen Wasserturbinen und in Wärmekraftwerken Dampfturbinen, Gasturbinen oder Verbrennungsmotoren (Dieselmotoren und mit Erd-, Bio-, Klär- oder Deponiegas betriebene Gasmotoren). Verbrennungsmotorenkraftwerke in Verbindung mit Abwärmenutzung werden auch als Blockheizkraftwerke bezeichnet.
 
Standort und Größe der Kraftwerke richten sich nach Ort und Art des Energieangebots (z. B. bei Wasserkraftwerken nach dem möglichen nutzbaren Gefälle und besonderen geologischen und topographischen Gegebenheiten, bei Braunkohlekraftwerken nach den Lagerstätten, um einen unwirtschaftlichen Transport zu vermeiden), nach den Schwerpunkten des Energiebedarfs (Ballungsräume), nach den Anlieferungsmöglichkeiten der Brennstoffe und bei Dampfkraftwerken auch nach der Verfügbarkeit von Kühlwasser zur Dampfkondensation.
 
Der Elektrizitätsbedarf ist im zeitlichen Verlauf (Tag, Woche) sowie saisonal (Sommer, Winter) unterschiedlich. Entsprechend haben sich auch sehr unterschiedliche Kraftwerkarten entwickelt, um eine insgesamt sichere und kostengünstige Elektrizitätsversorgung gewährleisten zu können. Im Dauerbetrieb werden aufgrund ihrer technischen Auslegung und der Kostenstruktur (niedrige Energiekosten) Grundlastkraftwerke eingesetzt, die hohe Benutzungsdauern erreichen. Für häufig wechselnde Anforderungen (tägliches An- und Abfahren) sind Mittelleistungskraftwerke ausgelegt; Spitzenkraftwerke lassen mehrmaliges Anfahren pro Tag bei kurzen Anfahrzeiten und hohen Leistungsänderungsgeschwindigkeiten zu.
 
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
 
Dampfkraftwerk · Energiepolitik · Energiewirtschaft · geothermisches Kraftwerk · Kernkraftwerk · Kohlekraftwerk · Wärmekraftwerk · Wasserkraftwerk · Windkraftwerk
 
Literatur:
 
H. Happoldt u. D. Oeding: Elektr. K. u. Netze (51978);
 R. Laufen: K. Grundl., Wärme-K., Wasser-K. (1984).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
erneuerbare Energien: Perspektiven der Nutzung
 
II
Kraftwerk,
 
1968 in Düsseldorf gegründete Electronic-Rock-Band um Ralf Hütter (* 1946, Gesang, Electronics [tonerzeugende und -verändernde Elektrogeräte]) und Florian Schneider (* 1947, Gesang, Electronics); der maschinenartige synthetische Sound (u. a. »Autobahn«, 1974; »Trans Europa Express«, 1977) der Band (zumeist in Quartettbesetzung mit zwei elektronischen Schlagzeugen) erwies sich trotz des weltweiten Erfolgs in den 70er-Jahren als seiner Zeit weit voraus, er gehört zu den wichtigsten Quellen für die Technomusik der 90er-Jahre.

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Krạft|werk, das: Anlage zur Gewinnung elektrischer Energie.

Universal-Lexikon. 2012.