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Di|wan 〈m. 1〉 oV Divan
1. gepolsterte Liege ohne Rückenlehne
2. ehem. türk. Staatsrat
3. oriental. Gedichtsammlung
● Westöstlicher \Diwan (von Goethe) [<pers. diwan „geheimer Staatsrat des Herrschers, Gerichtshof, Schriftensammlung“]
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Di|wan, der; -s, -e [frz. divan, ital. divano < türk. divan < pers. dīwān = Schreib-, Amtszimmer]:
1. (veraltend) niedriges Liegesofa.
2. (Literaturwiss.) orientalische Gedichtsammlung.
3. (früher) (in asiatischen Staaten, bes. im Osmanischen Reich) Staatsrat.
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Diwan
[persisch dīwān »Sammlung (von Dingen)«, »Versammlung (von Menschen)«] der, -s/-e, Diwan, Divan, Divan,
1) im Kalifenreich zunächst die Stammrolle der Krieger, dann in den islamischen Staaten Bezeichnung für die unterschiedlichsten Behörden und Ratsversammlungen bis hin zum Staatsrat. Dem kaiserlichen Großrat des Osmanischen Reiches (Diwan-ɪ Hümayun), vom 15. bis zum 17. Jahrhundert das höchste Staatsorgan, gehörten die wichtigsten Würdenträger des Reiches an.
2) orientalischer Herrschersitz; danach im 18./19. Jahrhundert in Deutschland aufgekommene Bezeichnung für einen (nach türkischem Vorbild) mit Polsterbänken oder Sitzkissen ausgestatteten Empfangsraum, dann für die Polsterbänke (Polsterliegen) selbst.
3) Sammlung von Gedichten meist eines einzelnen orientalischen Verfassers. Sie wurden seit dem 8. Jahrhundert von arabischen Sprachgelehrten gesammelt und zusammengestellt. In Anlehnung an den Diwan des persischen Dichters Hafis (in der Übersetzung von J. von Hammer-Purgstall) entstand Goethes »West-östlicher Divan« (1819).
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Di|wan, der; -s, -e [frz. divan, ital. divano < türk. divan < pers. dīwān = Schreib-, Amtszimmer]: 1. (veraltend) niedriges Liegesofa: Wenn die Völker der Antike an der Festtafel aßen und tranken, lagen sie lang auf der Seite und wälzten sich auf -en und Sofas (Reinig, Schiffe 137). 2. (Literaturw.) orientalische Gedichtsammlung. 3. (früher) (in asiatischen Staaten, bes. im Osmanischen Reich) Staatsrat: ∙ Im öffentlichen D., vor dem Kaiser und seinen Räten allen (Schiller, Turandot I, 1).
Universal-Lexikon. 2012.