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Filz
Vetterliwirtschaft (schweiz.); Sumpf der Korruption; Speziwirtschaft (umgangssprachlich); Vetterleswirtschaft; Nepotismus (fachsprachlich); Kungelei; Günstlingswirtschaft; Spezlwirtschaft (bayr.) (umgangssprachlich); Klüngel; Kumpanei; Freunderlwirtschaft (österr.) (umgangssprachlich); Vetternwirtschaft; Gekungel (umgangssprachlich)

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Filz [fɪlts̮], der; -es, -e:
1. dicker Stoff aus gepressten Fasern:
ein aus Filz hergestellter Hut.
Zus.: Haarfilz.
2. (ugs.) ineinander verflochtene Machtverhältnisse, die durch Begünstigung bei der Ämterverleihung o. Ä. zustande kommen:
die Opposition hat schon mehrmals den Filz im Rathaus angeprangert.
Zus.: Ämterfilz, Parteienfilz.

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Fịlz 〈m. 1
1. Stoff aus gepressten, verschlungenen, nichtgewebten, meist tierischen Fasern
2. 〈fig.; abwertenduntereinander engverflochtener, korrumpierter Personenkreis polit. od. gesellschaftl. Machthaber
3. 〈österr.〉 unausgeschmolzenes Fett
[<ahd. vilz, engl. felt <germ. *felti „Gestampftes“; verwandt mit Filter]

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Fịlz [ahd. filz, eigtl. = gestampfte Massen; vgl. Filter], der; -es, -e: aus Tierhaaren, pflanzlichen oder synthetischen Spinnfasern durch Nadeln, Weben oder Walken hergestelltes Textilerzeugnis.

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Fịlz , der; -es, -e:
1. [mhd. vilz, ahd. filz, eigtl. = gestampfte Masse] durch Pressen vorwiegend aus Schafwolle u. anderen Tierhaaren hergestelltes dichtes Material:
Stiefel aus F.
2.
a) etw. filzartig, filzähnlich Verwobenes, Verschlungenes:
die Pflanzen des Hochmoors sind zu einem dichten F. zusammengewachsen;
b) (südwestd.) Fussel, Fluse.
3. Kurzf. von Filzhut.
4. (ugs.) Kurzf. von Bierfilz.
5. (südd.) Moor.
6. [urspr. Schelte des groben u. geizigen Bauern (mhd. vilzgebūr), nach seiner Lodenkleidung] (ugs. abwertend)
a) Mensch, der als geizig angesehen wird;
b) Mensch, der als bäurisch, ungehobelt angesehen wird.
7. (österr.) ungeschmolzenes Bauchfett des Schweines.
8. Filzokratie:
F. und Korruption gibt es in allen Parteien.

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Filz
 
[althochdeutsch, eigentlich »gestampfte Masse«], Textilerzeugnis aus Wolle (Wollfilz) und/oder anderen Tierhaaren (Haarfilz), die sich beim Walken unter Einwirkung von feuchter Wärme, Druck und Seife umschlingen. Man unterscheidet ungewebten Pressfilz oder Walkfilz und Nadelfilz vom Webfilz und Tuchfilz (Filztuch) für Sieb-, Filter-, Dichtungs- und Bekleidungszwecke. (Verbundstoffe)
 
Die wärmenden, strapazierfähigen und Wasser abweisenden Eigenschaften des Filzes wurden frühzeitig für wetterfeste Kleidung genutzt (Hüte, Mäntel, Decken). Die Gegenwartskunst entdeckte den Filz als Werkmaterial für ausdrucksstarke textile Objekte.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Textiltechnik: Gewebe, Maschenware, Filze und Vliesstoffe
 

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Fịlz, der; -es, -e [1: mhd. vilz, ahd. filz, eigtl. = gestampfte Masse; 6: urspr. Schelte des groben u. geizigen Bauern (mhd. vilzgebūr), nach seiner Lodenkleidung]: 1. durch Pressen vorwiegend aus Schafwolle u. anderen Tierhaaren hergestelltes dichtes Material: ein Hut, Stiefel aus F. 2. a) etw. filzartig, filzähnlich Verwobenes, Verschlungenes: die Pflanzen des Hochmoors sind zu einem dichten F. zusammengewachsen; b) (südwestd.) Fussel, Fluse. 3. kurz für ↑Filzhut: Sie bekommen keinen Stahlhelm, sondern einen weichen, runden F. (Bieler, Bonifaz 51). 4. (ugs.) kurz für ↑Bierfilz: das Bierglas auf den F. stellen. 5. (südd.) Moor. 6. (ugs. abwertend) a) Mensch, der als geizig angesehen wird: er ist ein alter F.; b) Mensch, der als bäurisch, ungehobelt angesehen wird: so ein grober F.! 7. (österr.) ungeschmolzenes Bauchfett des Schweines. 8. Filzokratie: dann war er ... wirklich verzweifelt über sein Land, über die Korruption, den F. und den Proporz (Gregor-Dellin, Traumbuch 158).

Universal-Lexikon. 2012.